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Bad Kissingen
Luitpoldpark Bad Kissingen: Warum diese blinde Zerstörungswut?
Feiernde schlagen in den Kuranlagen immer wieder über die Stränge, wie Polizeiberichte zeigen. Verwüstungen mehren sich dort. Was die Staatsbad GmbH dagegen unternimmt.
Herumgeworfene Stühle, Müll, Flaschen und Scherben: So sah es vorige Woche nahe des Saale-Mäanders im Bad Kissinger Luitpoldpark aus.
Foto: Friedrich Pray | Herumgeworfene Stühle, Müll, Flaschen und Scherben: So sah es vorige Woche nahe des Saale-Mäanders im Bad Kissinger Luitpoldpark aus.
Simon Snaschel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:24 Uhr

Niedergetrampelte Büsche, abgekratzte Baumrinde, Müll, leere Flaschen und Bierkästen, Scherben, herumliegende Stühle, umgetretene Absperrpfosten oder beschädigte Holz-Hängematten: Mehrfach bot deshalb sich im Bad Kissinger Luitpoldpark in den letzten Wochen frühmorgens ein besorgniserregendes Bild. Das sorgt bei Polizei, Staatsbad GmbH und Parkbesucherinnen und -besuchern für großen Ärger. Sogar die Wasserwacht musste in der Saale tauchen gehen.

Wie die Polizei mitteilt, kam es zuletzt in der Nacht zum Donnerstag zu größeren Sachbeschädigungen in den Parkanlagen. Den Schaden schätzen die Ordnungshüter auf rund 3800 Euro. Den leeren Behältnissen nach wurde wohl reichlich Alkohol konsumiert, heißt es aus Polizeikreisen. "Offenbar wurde da wild gefeiert, das waren wohl keine Rentner", wird vielmehr eine Gruppe von Jugendlichen hinter den Verwüstungen vermutet.

Polizei Bad Kissingen startet Zeugenaufruf

Am Donnerstagmorgen wurden die Schäden im Bereich des achteckigen Brunnens hinter der Spielbank gemeldet. Die Bad Kissinger Polizei sucht nun nach Zeugen der Vorkommnisse, die sich zwischen 22 und 6 Uhr zugetragen haben sollen. Hinweise nimmt die Bad Kissinger Polizei unter Tel. (0971) 71 49-0 entgegen.

Auch am Freitagmorgen fanden sich Hinterlassenschaften im Luitpoldpark, diesmal vorwiegend am Saale-Mäander. Dort war es bereits vor einer Woche zu Verwüstungen gekommen. Ines Hartmann, Pressesprecherin der Bayerischen Staatsbad Bad Kissingen GmbH, sagt auf Nachfrage dieser Redaktion: "Dieses Thema beschäftigt nicht nur Bad Kissingen, sondern auch viele andere Städte."

Sicherheitsdienst soll verstärkt kontrollieren

In Bad Kissingen sei eine Entwicklung zu erkennen, bei der es vor allem zu vermehrtem Müllaufkommen und Vandalismus-Schäden komme, so Hartmann weiter. "Feiern und Partys verlagern sich in den Sommermonaten häufiger in Bereiche, die abends nicht so stark frequentiert werden." Man arbeite mit den zuständigen Behörden an einer langfristig anhaltenden Lösung, sagt die Pressesprecherin.

"Im Sommer wird verstärkt ein Sicherheitsdienst eingesetzt, der die Parkanlagen regelmäßig kontrolliert", beschreibt sie die gegenwärtigen Gegenmaßnahmen. Außerdem könne die Polizei eingreifen, sollten Verstöße gegen die Infektionsschutzmaßnahmen-Verordnung, Ruhestörung oder Ähnliches vorliegen, so Hartmann.

Für Verärgerung sorgen die Geschehnisse auch bei Park- und Kurgästen. Zwei Besucherinnen beschwerten sich am Ort des Geschehens im Gespräch mit dieser Redaktion vor allem über Glasscherben, die für Mensch und Tier schnell gefährlich werden können. Aufgefallen sei ihnen auch die Respektlosigkeit der jungen Feiernden gegenüber Ordnungshütern: Provokativ werden beispielsweise Flaschen zerschlagen, so der Vorwurf.

Vorfälle dieser Art gab es in der Vergangenheit gerade im Luitpoldpark bereits häufiger. Fast schon traditionell kommt es auch im Rahmen des Rakoczy-Festes zu ähnlichen Vorkommnissen. "Dabei gab es immer wieder Probleme mit Vandalismus, weswegen die Vorfälle beim diesjährigen Festwochenende nichts Neues sind", sagt Hartmann im Rückblick auf das Event vor einer Woche.

Die Wasserwacht war im Einsatz, um Blumenkästen aus der Saale zu bergen.
Foto: Monika Bohatsch | Die Wasserwacht war im Einsatz, um Blumenkästen aus der Saale zu bergen.

Heuer seien die Parkanlagen stark vermüllt gewesen, Bänke und Stühle sowie die Blumenkästen am Arkadensteg wurden in die Saale geworfen. Für deren Bergung war die Wasserwacht im Einsatz. Nur zwei der zahlreichen entfernten Blumenkästen wurden aus dem Fluss geborgen, obwohl sogar Taucher im Einsatz waren, wie die Wasserwacht auf ihrer Facebook-Seite mitteilt. Mit erhöhtem Personalaufkommen habe man weitere Vorfälle verhindern können, heißt es aus der Bad Kissinger Polizeiinspektion.

 
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  • joschi2020
    Wie wärs mit wildkameras wenn schon kein Personal da ist
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  • Funkenstern
    Welches Personal soll die Auswerten?
    Kameras und unsere DSGVO. Das passt nicht mehr zusammen. Unser Staat schützt mittlerweile Täter.
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  • lbs
    @Josci2020

    Die Nutzung einer Wildkamera im öffentlich zugänglichen Bereich ist laut Gesetzt nicht gestattet! Eine Überwachung mit Videokameras ist möglich. Leider müssen im Bereich der Kamera Schilder angebracht sein, auf den zu lesen ist. "Dieser Bereich ist Videoüberwacht." Versteht kein Mensch, ist leider so.
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  • Oreus
    Mal ganz ehrlich: Diese sinnlose Zerstörungswut gibt es ja nicht erst seit Corona! Auch Würzburg hat damit seit langem sehr zu kämpfen.
    Irgendwie scheint es anderen zu imponieren, wenn jemand etwas vollkommen sinnlos zerstört... O.K. es gab schon immer diese paar Idioten, die sich aufgeführt haben, wie eben Idioten. Früher haben denen die Freunde sogar teilweise noch hinterhergeräumt.
    Mir fehlt da irgendwie das Bindeglied zwischen "Fridays for Future" und solchen Chaoten!
    Denn die, die sowas anrichten sind ja in etwa im gleichen Alter...
    Hier fehlen meiner Meinung nach klare Ansagen: Wer bei sowas erwischt wird, reinigt 14 Tage lang, während seiner Sozialstunden die Grünanlagen, klaubt jeden einzelnen Glas-Splitter einzeln auf.
    Oder man lässt es zu, dass solche Anlagen so vermüllt, und mutwillig zerstört werden, dass diese Subjekte da gar nicht mehr hingehen wollen, weil es selbst diesen Idioten zu unappetitlich ist. Vielleicht üben dann Leute aus deren Umfeld mehr Druck auf die aus..
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  • Funkenstern
    Diese Generation ist schon von zuhause gewöhnt, dass hinter her geräumt wird, Recht und Unrecht nur auf ihrer Seite herrschen und es keinerlei Konsequenzen für falsche Handlungsweisen seitens der sogenannten Erziehungsberechtigten gibt. Woher soll nun dieses Bewusstsein kommen? Ich hätte da ein paar Methoden, die passen jedoch nicht in Links-grüne Sichtweisen. Man denke an die Bagatellisierung von Ladendiebstählen und Legalisierung von Drogen. Diese Auswüchse gehören rigoros gestoppt. Aber selbst unsere Gesetze sind teilweise auf der Seite der Chaoten.
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  • lbs
    @mainpostl
    Ihrem Kommentar nach müssen Sie selbst Polizist sein oder gewesen sein. Das sind zu genaue Details. Ich finde schon, dass es wichtige Dinge sind, wenn Jugendliche mindestens 1x pro Woche Schaden im vierstelligen Bereich anrichten. Die Kissinger Polizei ist schon okay, dennoch klappt das mit dem Überprüfen nicht sonderlich gut. Hier muss nachgebessert werden und deutlich mehr andere Kollegen hinzugezogen werden.
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Dann machen Sie doch mal einen konkreten Vorschlag, wie Sie sich das vorstellen! 🤔
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  • Reinshagen153@t-online.de
    Vielleicht sollte ein neuer Paragraph ins Strafrecht: Vandalismus, Schmierereien etc. als Straftat, in extremen Fällen bis zur Gefängnisstrafe. Zudem mit der Möglichkeit hoher Schadensersatzforderungen bei entsprechenden Image-Schädigungen! Das Beispiel ist Rufschädigung für ganz Bad Kissingen! Das Kurgäste abschreckt! In solchen Fällen sollten Rechnungen bis in Millionenhöhe in die Hausbriefkästen der Täter bzw. Eltern flattern können. Ein Prezedenzfall würde schon wie ein Lauffeuer duch ganz D gehen. Nur mit Zuckerbrot und ohne Peitsche wird alles immer weiter den Bach runtergehen - oder die Saale. "Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn" (Spr. 13, 24) passt so gar nicht in den heutigen, Lenor-weichgespülten Zeitgeist, sodass in modernen Bibelübersetzungen die "Rute" fehlt. Und als ich, um die Stelle zu finden, in die Spracherkennung "Peitsche" eingab, verstand sie "Spaß". Wir sehen ja, wie weit wir damit gekommen sind - in neuerer Zeit mit Angriffen auf Rettungsdienste...
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  • schwabayer
    Wie zu lesen ist, sind eine Reihe von Vorfällen, die Lokalitäten und die Personengruppen also bestens bekannt..., und trotzdem patrolliert da nur ein privater Sicherheitsdienst!?
    Ist die sündteure Polizei dann nur dazu da die bescheuerten Corona-Regeln zu überprüfen?
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Sie wissen vermutlich, daß nachts nur wenig Polizei im Einsatz sind und sich auf wichtige Dinge konzentrieren muß. Corona-Regeln gehören da Nachts auch NICHT dazu. Polizei weiß schon was sie tut.

    81 Bedienstete der Polizeiinspektion Bad Kissingen betreuen ca. 56.500 Bewohner des Altlandkreises in acht Gemeinden mit 52 Ortsteilen, davon ca. 21.000 allein in der Kreisstadt.

    Den 431 Quadratkilometer großen Zuständigkeitsbereich durchziehen 500 km Straßen.

    Der Zuständigkeitsbereich der PI Bad Kissingen umfasst die Städte und Gemeinden von Bad Bocklet, Bad Kissingen, Burkardroth, Maßbach, Münnerstadt, Nüdlingen, Oerlenbach, Rannungen, Thundorf.
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