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Bad Kissingen
Bad Kissingen: Schnelleres Internet und weniger Funklöcher
Was die Übertragungswege für digitale Daten per Computer und Smartphone angeht, wird jetzt im Landkreis Bad Kissingen nachgerüstet. Es gibt ganz konkrete Pläne.
Sieht aus wie bunte Strohhalme. Es handelt sich aber um Leerrohre, in die später die Glasfaserkabel verlegt werden. Der Landkreis Bad Kissingen will die Breitband- und Mobilfunkversorgung ausbauen.
Foto: DPA/Patrick Pleul | Sieht aus wie bunte Strohhalme. Es handelt sich aber um Leerrohre, in die später die Glasfaserkabel verlegt werden. Der Landkreis Bad Kissingen will die Breitband- und Mobilfunkversorgung ausbauen.
Isolde Krapf
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:56 Uhr

Bald gibt's auch im Landkreis keine Funklöcher mehr, jeder hat zu Hause ein schnelles Internetund Videokonferenzen in Firmen gestalten sich technisch problemlos. Das ist jedenfalls die Zukunftsvision von Landrat Thomas Bold, der nun schnellstmöglich die Breitband- und Mobilfunkversorgung ausbauen und dazu eine Kompetenzstelle im Landratsamt einrichten will. Der Kreisausschuss hatte dies befürwortet. Die 26 Kommunen beteiligen sich an der Finanzierung und unterzeichneten, zusammen mit dem Landkreis, am 19. Juli in der Bürgermeister-Dienstbesprechung eine entsprechende Zweckvereinbarung.

Der demografische Wandel in den dünn besiedelten ländlichen Regionen schreitet nämlich voran. Bis zum Jahr 2037 rechnet man im Landkreis Bad Kissingen mit sechs Prozent weniger Einwohnern als 2017 – während die Bevölkerungszahlen in den Ballungszentren noch mehr in die Höhe schießen werden, hatte Bold jüngst im Kreisausschuss argumentiert. Kommunalpolitiker sind also gefordert, ihre Städte und Kommunen für junge Leute attraktiv zu halten, damit diese nicht abwandern. Eine gute Infrastruktur ist dabei ein Anreiz zu bleiben oder gar aus einer Metropole hierher zurückzukehren.

Die Anforderungen an Kommunen ändern sich

Früher zählte ein Netz gut ausgebauter Straßen zu den Anreizen, sich hier niederzulassen oder hier weiter wohnen zu bleiben, heißt es in der Präambel der aktuellen Zweckvereinbarung. Auch ein modernes Versorgungsnetz für Kanal, Wasser und Strom habe seinerzeit als wichtige Errungenschaft für die jeweiligen Städte, Märkte und Kommunen gegolten. Heute haben jungen Leute aber andere Prioritäten: Wichtig ist, dass Handy und Computer funktionieren und Computer-Daten schnell übertragbar sind. Das wünschen sich übrigens auch Firmen und Dienstleister der hiesigen Region.

Der Landkreis hat dies schon frühzeitig erkannt und den Kommunen immer wieder Tipps gegeben, wie sie sich diesbezüglich für die Zukunft rüsten können. Der Freistaat fördert Maßnahmen der Breitbandversorgung schon sei mehr als zehn Jahren. 2019 legte man in München nun ein neues Förderprogramm zur Mobilfunkversorgung auf, damit der ländliche Raum auf lange Sicht nicht von der allgemeinen modernen Entwicklung abgehängt wird.

Als größere Einheit bessere Chancen

Die Förderung von Breitband und Mobilfunk sehe der Landkreis als Zukunftsaufgabe an, heißt es in der Vereinbarung weiter. Kurz- bis mittelfristig sollten Glasfaserleitungen in jedes Haus führen. Notwendig sei überdies die „flächendeckende sinnhafte Ausrichtung der Mobilfunkmasten“. Die im Landratsamt angesiedelte Kompetenzstelle soll nun ein kommunales Netzwerk zur Digitalisierung erarbeiten. Dann habe man auch, den großen Telekommunikationsanbietern gegenüber, am Markt als „große schlagkräftige Einheit“ bessere Chancen, wahrgenommen zu werden. Denn so könnten gemeinsame Strategien für die Zukunft entwickelt werden. Die Verantwortung für den Ausbau in den jeweiligen Kommunen bleibe jedoch stets bei der jeweiligen Kommune.

Die Kosten für eine solche Kompetenzstelle würden sich, nach Angaben der Kreisverwaltung, pro Jahr auf 88 305 Euro, in zwei Jahren also auf 176 610 Euro belaufen. Der Staat will die Maßnahme jedoch mit einmalig 90 000 Euro für den Zeitraum von zwei Jahren fördern, sagte Bold. Dies würde bedeuten, dass man nur noch 86 610 Euro für zwei Jahre stemmen müsste. Die Hälfte davon werde der Landkreis übernehmen (43 305 für zwei Jahre, jährlich 21 652 Euro). Was jede Kommune zahlen soll, errechne sich aus den Bevölkerungszahlen. So müssten beispielsweise die Stadt Bad Kissingen für zwei Jahre zusammen 9375 Euro und die Stadt Hammelburg 4616 Euro beitragen, während Münnerstadt mit 3183 Euro und der Markt Burkardroth mit 3135 Euro dabei wären.

 
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