Bad Brückenau
Bad Brückenau: Wenn der Ladebalken stockt
Mehrere Firmen in der Innenstadt kämpfen mit einer zu langsamen Internetverbindung. Mails gehen nicht raus, Telefongespräche brechen ab. Die Erklärung dafür ist einfach - und offenbart ein kompliziertes bürokratisches Geflecht.
Manchmal möchte Alexander Beck den Hörer einfach hinknallen. Dann nämlich, wenn das Gespräch mal wieder abbricht oder laute Störgeräusche die Kommunikation fast unmöglich machen. Auch seine Mitarbeiter von Büro für Lebensmittelkunde und Qualität klagen über Schwierigkeiten. "Wir schicken schon gar keine Mails mehr, die größer als vier Megabyte sind", beschreibt Johanna Stumpner die Situation. Im Dezember 2016 zog das Büro von der Dr.-Gartenhof-Straße in die Innenstadt um. Seitdem gibt es Probleme mit dem Internet.
Das ist komisch, immerhin hat die Telekom, bei der Beck Kunde ist, in den vergangenen zwei Jahren neue Leitungen bis zu den Verteilerkästen verlegt. Zudem beauftragte der Stadtrat ein Fachbüro damit, weiße Flecke der Breitbandversorgung zu erheben - und zu schließen. Erst in der jüngsten Sitzung beauftragten die Räte die Telekom mit den Arbeiten. Die Innenstadt ist nicht dabei.
Michael Schmaus, IT-Dienstleister aus Römershag, kennt das Problem. Zwischen zehn und 15 Kunden betreut er im Stadtgebiet, etwa die Hälfte davon klagt über zu langsames Internet. "Die Telekom hat die Leitungen in Betrieb genommen, aber die Leitungen sind noch nicht dokumentiert. Das heißt, die Leistungen sind noch nicht buchbar", erklärt er den Sachverhalt aus seiner Sicht. Seit einem Dreivierteljahr versuche er, einen schnelleren Tarif für Becks Büro zu buchen - vergeblich.
Ein Sprecher der Telekom bestätigt am Telefon, dass der Ausbau meist über externe Firmen passiere. Die Dokumentation der neuen Leitungen erfolge erst im Nachhinein und dauere unterschiedlich lang. Eine ausführliche Stellungnahme zur Situation in Bad Brückenau legte die Telekom aber bis Redaktionsschluss nicht vor.
In seiner Not hat Alexander Beck einen Brief an die Stadtverwaltung geschrieben. Doch für Geschäftsleiter Michael Worschech ist das Thema nicht neu: Das Rathaus zählt ebenfalls zu den Betroffenen. Allerdings sei die Innenstadt hervorragend durch einen anderen Anbieter, Vodafone Kabel Deutschland , versorgt. Daher tauche das Gebiet auch nicht auf der Karte mit weißen Flecken der Breitbandversorgung auf, erklärt er.
Vermutlich zeige die Telekom deshalb wenig Engagement, wenn es darum geht, die Innenstadt ans schnellere Internet anzubinden, stellt Worschech in den Raum. "Wir denken über einen Wechsel des Anbieters nach", sagt er noch. Für den IT-Dienstleister Schmaus ist schnelles Internet "essenziell" und "absolut notwendig", weil immer mehr Funktionen online ausgeübt werden. "Das geht beim Spediteur los, der wissen will, wo seine Lkw gerade stecken, und geht bis zum Büro für Lebensmittelkunde. Selbst beim Bauern läuft die Futterbestellung übers Internet", sagt er.
16 Megabit pro Sekunde Downloadgeschwindigkeit hat das Büro für Lebensmittelkunde und Qualität gebucht. Tatsächlich kommen nur - je nach Auslastung - zwischen sechs und zehn an.
30 Megabit pro Sekunde Downloadgeschwindigkeit legen aktuelle Förderprogramme zugrunde, wenn es darum geht, die Unterversorgung mit Internet einer Region zu beurteilen.
Das ist komisch, immerhin hat die Telekom, bei der Beck Kunde ist, in den vergangenen zwei Jahren neue Leitungen bis zu den Verteilerkästen verlegt. Zudem beauftragte der Stadtrat ein Fachbüro damit, weiße Flecke der Breitbandversorgung zu erheben - und zu schließen. Erst in der jüngsten Sitzung beauftragten die Räte die Telekom mit den Arbeiten. Die Innenstadt ist nicht dabei.
Leitung noch nicht dokumentiert
Michael Schmaus, IT-Dienstleister aus Römershag, kennt das Problem. Zwischen zehn und 15 Kunden betreut er im Stadtgebiet, etwa die Hälfte davon klagt über zu langsames Internet. "Die Telekom hat die Leitungen in Betrieb genommen, aber die Leitungen sind noch nicht dokumentiert. Das heißt, die Leistungen sind noch nicht buchbar", erklärt er den Sachverhalt aus seiner Sicht. Seit einem Dreivierteljahr versuche er, einen schnelleren Tarif für Becks Büro zu buchen - vergeblich.
Ein Sprecher der Telekom bestätigt am Telefon, dass der Ausbau meist über externe Firmen passiere. Die Dokumentation der neuen Leitungen erfolge erst im Nachhinein und dauere unterschiedlich lang. Eine ausführliche Stellungnahme zur Situation in Bad Brückenau legte die Telekom aber bis Redaktionsschluss nicht vor.
Rathaus ebenfalls betroffen
In seiner Not hat Alexander Beck einen Brief an die Stadtverwaltung geschrieben. Doch für Geschäftsleiter Michael Worschech ist das Thema nicht neu: Das Rathaus zählt ebenfalls zu den Betroffenen. Allerdings sei die Innenstadt hervorragend durch einen anderen Anbieter, Vodafone Kabel Deutschland , versorgt. Daher tauche das Gebiet auch nicht auf der Karte mit weißen Flecken der Breitbandversorgung auf, erklärt er.Vermutlich zeige die Telekom deshalb wenig Engagement, wenn es darum geht, die Innenstadt ans schnellere Internet anzubinden, stellt Worschech in den Raum. "Wir denken über einen Wechsel des Anbieters nach", sagt er noch. Für den IT-Dienstleister Schmaus ist schnelles Internet "essenziell" und "absolut notwendig", weil immer mehr Funktionen online ausgeübt werden. "Das geht beim Spediteur los, der wissen will, wo seine Lkw gerade stecken, und geht bis zum Büro für Lebensmittelkunde. Selbst beim Bauern läuft die Futterbestellung übers Internet", sagt er.
16 Megabit pro Sekunde Downloadgeschwindigkeit hat das Büro für Lebensmittelkunde und Qualität gebucht. Tatsächlich kommen nur - je nach Auslastung - zwischen sechs und zehn an.
30 Megabit pro Sekunde Downloadgeschwindigkeit legen aktuelle Förderprogramme zugrunde, wenn es darum geht, die Unterversorgung mit Internet einer Region zu beurteilen.
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