Schweinfurt

Bad Kissingen: Mit Messer auf Ex-Freundin (27) eingestochen - Mordverdächtiger soll lebenslang hinter Gitter

Die Anklage fordert die Höchststrafe für den Mann, der 2019 in Bad Kissingen auf seine Ex-Freundin einstach. Die junge Frau starb später im Krankenhaus. Der Verteidiger plädierte auf Totschlag.
Der des Mordes angeklagte Daniel S. (Mitte) mit seinen beiden Verteidigern.  Stefan Sauer       -  Der des Mordes angeklagte Daniel S. (Mitte) mit seinen beiden Verteidigern.  Stefan Sauer
| Der des Mordes angeklagte Daniel S. (Mitte) mit seinen beiden Verteidigern. Stefan Sauer

Am 8. März letzten Jahres, kurz nach 18 Uhr, hat der angeblich wohlhabende " Investmentbanker " (29) im Hausflur zu seiner Wohnung in Bad Kissingen die 27-jährige Ex-Lebensgefährtin, die nur noch Geld aus ihm herausholen wollte, zu Boden geworfen.

Mit über 20 eher oberflächlichen Messerschnitten und -stichen verletzte er sie im Gesicht, setzte sich auf ihren Oberkörper und würgte sie massiv. Passanten wurden aufmerksam, riefen die Polizei . Als diese die fast leblose Frau von dem Gewalttäter befreien konnten, war das Opfer schon bewusstlos. Vier Tage später starb die 27-Jährige an ihren schweren Verletzungen in einer Würzburger Klinik.

Nach Messerattacke auf Ex-Freundin: Frau (27) stirbt vier Tage später

An diesem Mittwoch, drei Wochen nach dem Prozessauftakt gegen den 29-Jährigen vor dem Schweinfurter Schwurgericht, haben Staatsanwalt , Nebenkläger und Verteidiger in nicht öffentlicher Sitzung ihre Plädoyers gehalten. Das Ergebnis: Staatsanwaltschaft und Nebenkläger forderten eine Verurteilung des Angeklagten wegen Mordes und damit eine lebenslange Freiheitsstrafe. Die beiden Verteidiger des 29-Jährigen plädierten dagegen auf Totschlag und eine neunjährige Freiheitsstrafe. Das teilte auf Anfrage der Gerichtssprecher mit.

Vor Gericht hatte der 29-Jährige eingeräumt, die Frau mit dem Messer verletzt zu haben, aber ohne Tötungsabsicht. Er habe in ihr die "absolute Traumfrau " gesehen und ihr mit Geld und Geschenken imponieren wollen. Die 27-Jährige aber fand heraus, dass der angeblich so erfolgreiche Banker eher eine kriminelle Karriere hinter sich hatte und ihn dann als Versager gesehen, sagte ein früherer Freund von ihr als Zeuge aus. Sie habe sich von ihm getrennt und ihn nur noch um möglichst viel Geld erleichtern wollen, das dieser zu besitzen vorgegeben habe.

Der Angeklagte wiederum hatte ihre Absichten laut Einträgen in seinem Handy offenbar durchschaut oder zumindest geahnt und einen ganz konkreten Ablauf skizziert, wie er noch einmal Sex mit ihr haben und sie dann umbringen würde. Der psychiatrische Gutachter hielt den Angeklagten für voll schuldfähig und konnte auch keine "Affekttat" erkennen. Er zitierte aus dem Mordplan des Angeklagten aus dessen Handyeintrag: "Der letzte, der sie fickt , bin ich, dann töte ich sie." Für den Gutachter "ein Rachemotiv aus Eifersucht in Reinkultur".

Die Urteilsverkündung ist für diesen Freitag angesetzt. 

Auch ein anderer Prozess in Unterfranken sorgte zuletzt für Schlagzeilen: Ein Mann soll seine 11-jährige Stieftochter mehrfach sexuell missbraucht haben .

 
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