Marina Klein kann aufatmen. Das Spielbankrestaurant, früher Le Jeton und zuletzt eine Zeit lang Luitpolds genannt, gehörte über Monate zu den prominenten Leerständen in der Kissinger Gastronomie. Doch damit ist es bald vorbei. Am Mittwoch unterzeichneten Spielbankdirektorin Klein und Gastronomin Marika Hoffmann den Pachtvertrag für das Objekt. Marika Hoffmann zieht mit dem La Canchanchara an die Saale um.
Zustande gekommen ist der Wechsel durch einen Anruf der Eigentümerin des La Canchanchara bei der Direktorin der Spielbank. Sie wolle das Haus an der Hartmannstraße verkaufen, in dem ihr Lokal residiert. Dort schließe sie ihr Lokal ab 20. Juli. Im Erdgeschoss des Spielbankgebäudes den Betrieb wieder aufnehmen soll das La Canchanchara bereits am Freitag, 26. Juli. Das ist ehrgeizig, denn damit geht es bei der Arbeit sofort in die Vollen. An besagtem Freitag beginnt auch das Rakoczy-Fest und vor Casino und Restaurant ist jede Menge Programm geplant.
Name und Konzept des La Canchanchara ziehen mit um
Marika Hoffmann nimmt nicht nur den Namen der Gaststätte mit, die sie in Bad Kissingen bekannt gemacht hat. Auch ihr Konzept überträgt sie in den architektonisch anspruchsvollen Bau am Westufer der Saale. Zu finden sein wird dort also künftig "ein großes Cocktailrepertoire" sowie kubanisch-mexikanische Küche plus Steaks. Der neue Name für das Restaurant soll, wie bei früheren Pächtern, auf dem rechten der beiden großen Portale am Zugang zur Terrasse vor dem Gebäude stehen.
Warme Küche, berichtet Marika Hoffmann, gebe es bei ihr "schon immer bis 23 Uhr". Im Kissinger Sommer, während des Winterzaubers oder bei entsprechenden Anlässen im Zusammenhang mit der Spielbank könne sie sich auch mal eine Verlängerung vorstellen. Das ist eine Botschaft, die auch für den künftigen Standort gilt und die vor allem Konzertgänger freuen dürfte. Öffnen werde das La Canchanchara in der Spielbank mittwochs, donnerstags und freitags ab 17 Uhr. Am Samstag und Sonntag beginne wegen des Kaffeegeschäfts der Betrieb bereits ab 14 Uhr.
Pachtvertrag über fünf Jahre mit Option auf Verlängerung
Unterschrieben haben die Spielbankdirektorin und die Gastronomin einen Vertrag über fünf Jahre mit der beiderseitigen Option auf Verlängerung. Marika Hoffmann zeigt sich ausdrücklich bereit zu längerem Engagement dort. Und Marina Klein hofft ohnehin auf Kontinuität für das Spielbankrestaurant. Die Versuche der vergangenen Jahre gerieten bekanntlich zum Teil ausgesprochen kurz.
Etwas leichter geworden ist der Abschluss des Pachtvertrags diesmal, weil nach Marina Kleins Worten erstmals das Restaurant und die Bars der Spielbank getrennt ausgeschrieben werden konnten. Der Betrieb der Bars war für frühere Pächter oft eine Belastung. Jetzt würden die Bars vom Luitpold-Casino selbst betreut.
Veranstaltungsprogramm wird weitergeführt
Wie gewohnt, wird die Spielbank in Zusammenarbeit im Restaurant weiterhin immer wieder auch Veranstaltungen anbieten. "Leben in der Bude", finde sie immer gut, sagt Marika Hoffmann dazu. Aktuell stehe das Programm für eine längere Strecke bereits fest, berichtete Marina Klein. Die Fortsetzung werde dann aber bestimmt gemeinsam geplant.
Was das Publikum angeht, rechnet Marika Hoffmann mit "einem breiten Spektrum". Auch Marina Klein ist sich sicher, dass Publikum und Ambiente passen werden. Sie hat sich das La Canchanchara dafür extra angeschaut.