Zehn Jahre nach der Schließung des Steigenberger Kurhaushotels und rund fünf Jahre nach dem Abriss des Gebäudes, rückt das seit Jahren erhoffte Nachfolgeprojekt in greifbare Nähe. Wie das Bauministerium am Mittwoch berichtete, hat der Haushaltsausschuss des Landtags für die Pläne zur weiteren Nutzung des nach dem Abriss brachliegenden Areals gestimmt.
Das Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr hatte dem Ausschuss das in zahlreichen Gesprächen mit einem privaten Investor vorbereitete Projekt zur "Wiedererrichtung eines Kurhaushotels" vorgestellt. Die Zustimmung des Haushaltsausschusses bezeichnete das Ministerium jetzt als entscheidenden Schritt Richtung Verwirklichung der Pläne. Noch im Juli, so das Ministerium weiter, soll "ein entsprechendes Vertragskonstrukt" über den Verkauf des staatlichen Areals unterzeichnet werden. Dieses Vertragskonstrukt solle einerseits dem Investor Planungssicherheit ermöglichen, schreibt das Ministerium. Gleichzeitig solle es aber auch den angestrebten Nutzungszweck absichern.
Hotel der Vier-Sterne-Kategorie
Entstehen soll, wie mehrfach berichtet, ein Hotel der Vier-Sterne-Kategorie, ergänzt um Gebäude für dauerhaftes Wohnen. Bauministerin Kerstin Schleyer begrüßte das Projekt nach der Mitteilung ihres Hauses ausdrücklich. Für viele Kissinger sei "die Wiedererrichtung eines Kurhaushotels ein langersehnter Wunsch". Dessen Verwirklichung sei jetzt "einen entscheidenden Schritt" näher gerückt. Nun gehe es darum, die Bauleitplanung zügig voranzubringen.
Nach Angaben der Stadtverwaltung von Ende April sind bei dem Projekt ein Hotel mit 120 bis 140 Zimmern "sowie eine ergänzende Wohnbebauung mit rund 50 barrierefreien Wohneinheiten für betreutes Wohnen" vorgesehen. Diese zusätzlichen Wohnungen würden in Ein-, Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen aufgeteilt. Dazu kämen "Einrichtungen der ambulanten und teilstationären Betreuung und Pflege von Senioren".
120 bis 140 Zimmer
Als Geschossfläche für die Hotelnutzung gab die Stadtverwaltung 9500 Quadratmeter an. Die Geschossfläche für Dauerwohnen betrage rund 5500 Quadratmeter. Der davon für "Einrichtungen der ambulanten und teilstationären Betreuung von Senioren" vorgesehene Anteil beträgt laut Bebauungsplanentwurf 1500 Quadratmeter. Der Hotelbau soll nach den vorgelegten Plänen etwa dort entstehen, wo bis zum Abriss das Kurhaushotel stand. Der Anteil fürs Wohnen ist in dem Bereich geplant, den einst Kurverwaltung und Kurgastzentrum belegten.
Oberbürgermeister Dirk Vogel bezeichnete den Vorgang am Abend im Stadtrat als „Meilenstein für die Stadtentwicklung“. Die Entscheidung des Haushaltsausschusses sei für Bad Kissingen in jeder Hinsicht eine gute Entscheidung. Vogel hofft, dass es im Juli vielleicht auch zu einer direkten Information über Details des Verkaufs und des Projekts durch die Beteiligten kommt.