
Passantinnen und Passanten haben es längst gemerkt. Auf der Brache des früheren Hotels Steigenberger tut sich nach dem Aus vor 14 Jahren etwas. Wie bei einer Pressekonferenz im Februar angekündigt, möchte Robert Manhardt dort ein Vier-Sterne-Hotel mit 103 Hotelzimmern und 16 Suiten errichten.
Auf der Baustelle spielt sich aktuell buchstäblich manches im Verborgenen ab. Genau genommen unterirdisch. In der lange verwaisten Tiefgarage auf dem Gelände laufen Vorerkundungen. Geklärt wird, ob die Tiefgarage aus den 1970er-Jahren als Fundament für das kleinere der beiden neuen Hotelgebäude taugen wird.
Lob für die Behörden beim Genehmigungsverfahren
Keinen Zweifel lässt Robert Manhardt gegenüber dieser Redaktion daran erkennen, dass er die Baugenehmigung für das 30-Millionen-Euro Projekt bekommen wird. Unkompliziert lädt er auf Nachfrage zu einem Besuch auf die Baustelle ein. Unter Tage äußert er sich im grellen Licht von Baustellen-Scheinwerfern begeistert: "Hier ziehen alle an einem Strang, so habe ich das noch nicht gehabt", kommentiert er die Rolle der Behörden bei dem laufenden Genehmigungsverfahren.
Bei allen Vorgesprächen, von der Stadtverwaltung über das Wasserwirtschaftsamt bis hin zur Welterbeagentur Icomos und dem Landesamt für Denkmalschutz, sei bisher grünes Licht signalisiert worden. An diesem Mittwoch, 25. April, habe er dann im Rathaus Planungen für die mögliche Fassadengestaltung vorgestellt. Ganz überraschend sehen diese wohl nicht aus, stammen sie doch vom Architekturbüro BiwerMau (Hamburg). Das Büro hatte beim Architektenwettbewerb für ein Hotel auf dem Steigenberger-Areal 2020 den zweiten Platz belegt.

Gut komme an, dass sein Hotel Sonnenhof mit viel kleineren Gebäudevolumina als das gescheiterte Kurparkressort aufwarte. Die beiden geplanten Häuser greifen, vom Hotel Victoria kommend, das Erscheinungsbild der Häuser der am Kurgarten auf, findet Manhardt. Folglich blicke man künftig vom Kurpark nicht auf so einen großen "Gebäuderiegel", wie es beim ursprünglich geplanten Kurparkressort der Fall gewesen wäre. Die kleineren Bauumfänge resultieren auch daher, dass beim Sonnenhof das Wohnen, laut Manhardt, klar untergeordnet sein wird.
In etwa sechs Wochen will Manhardt die verfeinerte Eingabeplanung für seinen Sonnenhof im Rathaus vorlegen, stellt er in Aussicht. Nur kleinere Details müssten bis dahin noch überarbeitet werden. Mit einer Behandlung des Bauantrags im Stadtrat rechnet Manhardt im Juni. "Wir wollen dieses Jahr noch loslegen, wollen aber niemanden unter Druck setzen ", lässt der Bauunternehmer Tatendrang erkennen. Unverändert sei sein Zeitplan, den Bau drei Jahre nach Erteilung der Baureife fertigzustellen.
Vorarbeiten mit den Börden abgestimmt
Mit diesem Optimismus sind aktuell vier Arbeiter eines Subunternehmers mit der Entkernung der Tiefgarage beauftragt. Dies sei mit den Behörden abgestimmt, um die Zeit bis zur Genehmigung zu überbrücken. Immer mittwochs kommt Manhardt selbst auf die Baustelle, danach will er noch öfter kommen, blickt er in die Zukunft.
"Jedes Kabel und jedes Rohr sowie die Belüftung müssen raus", beschreibt er den Arbeitsaufwand vor der erforderlichen Sanierung der Tiefgarage. Auch auf der Baustelle anzutreffen ist bisweilen Sohn Jochen. Die familiäre Arbeitsteilung beschreibt Manhardt so: "Ich bin lieber auf der Baustelle, er organisiert im Büro."
Die Vorarbeiten vor der Erteilung von Baurecht seien nicht unüblich, bestätigt Pressesprecher Thomas Hack auf Nachfrage der Redaktion. Auch das Wasserwirtschaftsamt teilt mit, dass es in das Projekt eingebunden ist. "Die derzeitigen Arbeiten, bei denen keinerlei Eingriffe in den Untergrund erfolgen, sind mit uns abgestimmt", so Baudirektor Uwe Seidl vom Wasserwirtschaftsamt.
Der geplante Hotelkomplex hat zwei Gebäude
Diese Arbeiten bedürfen keiner wasserrechtlichen Ausnahmegenehmigung. Sie stünden in keinerlei Widerspruch zum Heilquellenschutz, insbesondere des Max-Brunnens. Die Arbeiten auf dem Gelände würden genauestens beobachtet, um jegliche Beeinträchtigung der Heilquellen zu verhindern.
Der geplante Hotelkomplex sieht zwei Gebäude vor: Das Gebäude 1 gegenüber dem Maxbrunnen soll Rezeption, Lobby, Restaurant, Hotelzimmer und Wellnessbereich aufnehmen. Gebäude 2 über der Tiefgarage beherbergt, laut Planung, drei Tagungsräume, Fitness-Räume, Suiten und Penthouse-Wohnungen.
Das Grosse Ganze muss im Blick bleiben.
Das nöthliche Einzelschicksal kann vernachlässigt werden.
Und das muss es sogar, weil diese einmalig gebotene Chance wird genutzt werden!
Ich bin bester Hoffnung, dass Käsge das diesmal hinbekommen wird!!!
Wie siehts mal mit nem Kaffee aus?
Dieses Hotel im hohen 4* Bereich, wird an dieser sehr exponierten Stelle entstehen und durch die phantastische Lage in unserer Stadt eine Menge Gäste bringen. Darauf warten Menschen mit meiner Einstellung, aber auch OB, Stadträte und Stadtverwaltung zum Hotel-Areal seit über 12 Jahren. Ich glaube kaum, dass irgend jemand, der Kissingen liebt, dem nicht nachvollziehbaren Gedankengang von Herrn Nöth und den Parkplätzen folgen kann.
Es steht in der Nähe auch nichts leer, was im Sinne der positiven Wirkung für die Stadt und das Weltkulturerbe dienlich wäre. Das was leer steht, kann man umschieben. Viele Grüße an den Denkmalschutz. Marode Buden für überteuerte Forderungen der Eigentümer würde ich auch nicht bedienen. Dann lieber neu und nach aktuellen Kriterien!
Die Garage gehörte damals zum Kurzentrum und nur eine Etage war an das Hotel vermietet. Das soll auch wieder so werden, dass die Bürger ihre Stellplätze buchen können.
Ich vertraue solchen Leuten und wünsche ihm ein schnelles Gelingen! Die Stadt braucht dieses Hotel und professionelle Ausführerende. Lasset die Spiele beginnen!