Bad Kissingen

Abschied nach 16 Jahren

Gertrud Groß gibt die Pacht des Ratskellers in Bad Kissingen auf. Sie möchte um ihren Abschied aus dem Traditionslokal kein großes Aufhebens machen.
Der 14. Oktober ist für das Traditionslokal der letzte Tag unter der Ägide von Gertrud Groß. Foto: Siegfried Farkas       -  Der 14. Oktober ist für das Traditionslokal der letzte Tag unter der Ägide von Gertrud Groß. Foto: Siegfried Farkas
| Der 14. Oktober ist für das Traditionslokal der letzte Tag unter der Ägide von Gertrud Groß. Foto: Siegfried Farkas

Der Ratskeller ist eine Gaststätte mit Geschichte. Jetzt geht wieder mal ein Kapitel seiner Geschichte zu Ende. Pächterin Gertrud Groß hört nach 16 Jahren auf. Schon die Lage macht den Ratskeller in Bad Kissingen zu einer herausgehobenen Gaststätte. Im Sockelgeschoss des Rathauses angesiedelt und zum Rathausplatz hin mit einer großen Fläche für Außenbewirtung versehen, ist er für Besucher der Innenstadt kaum zu übersehen.

Am 14. Oktober ist Schluss

16 Jahre lang hat Gertrud Groß das markante Gewölbe, das in den Zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts Gaststätte wurde und sich die Ausstattung jener Zeit bewahrt hat, als Pächterin geführt. Jetzt geht dieses Kapitel zu Ende. Der 14. Oktober soll für den Ratskeller der letzte Tag unter ihrer Führung sein.

Gertrud Groß möchte um ihren Abschied aus dem Traditionslokal kein großes Aufhebens machen. Das sei einfach eine persönliche Entscheidung. "Ich habe das hier gerne gemacht", sagte sie am Donnerstag auf Anfrage. "Aber wir haben ja auch noch das Gasthaus zur Post." Darauf werde sie sich mit ihrem Sohn jetzt konzentrieren. Die Stadt Bad Kissingen hat das Lokal bereits zur Neuverpachtung ausgeschrieben. Die Gesamtfläche aller Räume, die zu der Gaststätte gehören, wird dabei mit 438 Quadratmetern angegeben. 185 Gäste könnten dort bewirtet werden. Dazu komme als Möglichkeit eine Fläche von 180 Quadratmetern auf dem Rathausplatz zur Außenbewirtschaftung.

Auch das Vorrecht, beim Rakoczy-Fest den Rathaushof zu bewirtschaften, führt die Stadt in der Ausschreibung mit auf. Angestrebt wird laut Ausschreibung ein Pachtverhältnis mit einer Mindestdauer von fünf Jahren plus Option auf Verlängerung sowie einem Pachtzins auf Umsatzbasis.

Kreative Impulse erwünscht

Ihre Erwartung an künftige Pächter formuliert die Stadt so: Gesucht werde jemand, der das erfolgreiche Restaurant "mit einem innovativen Konzept weiterführt" und eigene kreative Impulse setze. Verpachtet werden soll "zum nächstmöglichen Zeitpunkt".

Oberbürgermeister Kay Blankenburg bedauerte in einem kurzen Hinweis am Ende der Stadtratssitzung am Mittwochabend den Abschied von Gertrud Groß aus dem Ratskeller ausdrücklich. Die Stadt müsse ihre Entscheidung aber akzeptieren. Das Rathaus ist nach den Worten von Pressesprecher Thomas Hack zwar sehr zuversichtlich, dass sich für die prominent gelegene und markant ausgestattete Gaststätte wieder qualifizierte Betreiber finden. Weil die langjährige Pächterin bereits in Kürze den Betrieb im Ratskeller einstellt, wird es aber notgedrungen eine Zeit geben, in der das Lokal geschlossen ist. Die will die Stadt nutzen, um einige "sicherlich notwendige" Arbeiten zu erledigen.

Das so genannte Neue Rathaus, in dem die Gaststätte untergebracht ist, entstand nach Entwürfen von Johann Dientzenhofer in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts, ist also über 300 Jahre alt. Es war zunächst Adelshof und wurde nach dem Verkauf an die Stadt 1928 Rathaus. Das Gewölbe im Sockelgeschoss war bereits wenige Jahre davor zum Kellerlokal umgebaut worden. far

 
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