Die Abenteuer & Allrad sei "Kult", ja "Legende", hört man immer wieder aus Kreisen, die es wissen müssen. Denn schließlich gibt es die Großveranstaltung bei Reiterswiesen nun schon seit 25 Jahren. So war der Zuspruch auch dieses Jahr sehr groß. Ein Zubringer-Bus folgte dem andern Richtung Messegelände. An Bord jede Menge Offroad-Fans.
Am Ziel angekommen, strömten kleine und große, nationale und internationale Gäste flugs aufs Messegelände. Das Wetter passte – zumindest während der ersten Tageshälfte.
Die einen sind zielstrebig, die andern lassen sich treiben
Während die einen offensichtlich genau wussten, welchen der 380 Messestände sie als ersten ansteuern werden, ließen sich die andern erst mal treiben. Doch schon bald waren die Ausstellerinnen und Aussteller überall von Menschen umlagert, die genauer erforschen wollten, was da jeweils zu sehen war. Natürlich sind das in erster Linie Offroad-Fahrzeuge und Reisemobile jeglicher Größenordnung.
Aber auch das Zubehör spielt bei der Abenteuer & Allrad eine große Rolle. Was für Otto-Normalverbraucher super speziell klingt, ist für den waschechten Offroader vermutlich eine Selbstverständlichkeit: Nicht jeder, beziehungsweise jede weiß zum Beispiel etwas mit dem an einem der Stände angebotenen "Zentralrohrrahmen mit luftgefederter Einzelradaufhängung" anzufangen, der offenbar für Lkw dringend vonnöten ist, wenn dessen Besitzer oder Besitzerin damit "offroad" gehen will.
Da kann man mit dem an einem anderen Stand angepriesenen "Globe Camper" schon eher etwas anfangen, weil dieser wenigstens kompakt vor einem steht. Und man versteht nebenan gleich, dass die dort angebotenen "Staukästen nach Maß" sicher sinnvoll sind, sowohl für einfache Camperinnen und Camper als auch für expeditionshungrige Globetrotter. Auch das Thema erneuerbare Energien ist offenbar in der Szene angekommen – "solar power where need", lautet zum Beispiel die Devise eines Ausstellers.
Auch Einheimische sind bei der Messe vertreten
Aber man findet auf dem Messegelände freilich auch Töpfe und Geschirr, Kleider und Hüte, Innenzelte und -küchen, Dachaufbauten und spezielle Reifen – kurz gesagt, so ziemlich alles, was das Outdoor-Leben angenehm macht und Expeditionen in die weite Welt erleichtert.
Unter den Geschäftsleuten aus nah und fern stößt man plötzlich auf einen Einheimischen aus dem Landkreis Bad Kissingen: Mario Volklandt aus Schildeck zeigt, was er alles in der Produktpalette seiner Camper-Firma zu bieten hat. Er habe mit zwei großen Autofirmen Verträge: "Wir bekommen die Autos ins Werk und bauen sie dann entsprechend aus", sagte er, während er auf einen Mercedes mit Dachaufbau zeigte.
Neben ihm stand gerade der bayerische Innenstaatssekretär Sandro Kirchner (Premich), der Schirmherr der Messe, und ließ sich die Besonderheiten der Volklandt’schen Serienproduktion erklären. Kirchner hatte, zusammen mit mehreren Bad Kissinger Promis, schon am frühen Morgen die Messe eröffnet.
Wer zur Abenteuer & Allrad kommt, ist meistens schon sehr lange Fan dieser Veranstaltung. Stefan Sedlmeier aus Peißenberg zum Beispiel ist schon seit 15 Jahren hier zu Gast. Er liebe diese Atmosphäre, sagte der freundliche Mann mit dem hellen Schlapphut. Selbst besitzt er ein sogenanntes Bimobil, das ist ein Pickup mit Wohnmobil, wie er erklärte.
Seit drei Jahren kommen Gisela und Georg Nußbaum nun schon aus der Schweiz zur Abenteuer & Allrad nach Bad Kissingen. "Die Gegend hier ist sehr schön", sagte Gisela Nußbaum, die gerade an einem Stand einen Lederhut anprobierte. "Wir sind halt Offroad-Fans, fahren selbst einen Landcruiser." Michaela und Mike Staat aus Thüringen besitzen hingegen selbst kein Allradfahrzeug. Sie haben jedoch großes Interesse am Messeangebot und bezeichneten sich als leidenschaftliche "Offroad-Gänger".
Die Messe geht noch bis 11. Juni
Am Donnerstagnachmittag setzten dann doch mehrere Gewitter ein. Es regnete etwa eine Stunde lang, sagte Prolog-Pressesprecher Thomas Schmitt am Abend. Schlimm sei das nicht gewesen, denn die Gäste waren ja schon da, sie hätten sich halt irgendwo untergestellt. Im Prolog-Team sei man mit dem ersten Messetag insgesamt sehr zufrieden, sagte Schmitt.
Noch bis Sonntag, 11. Juni, wird die Messe Dreh- und Angelpunkt sein für alle, die sich über Innovationen zu Allrad-Fahrzeugen informieren wollen oder eine spezielle Ausrüstung fürs Camping und Caravaning suchen. Aber auch alle, die sich einfach mal den Duft von Freiheit und Abenteuer um die Nase wehen lassen möchten, werden sich auf dieser Messe mit internationalem Charakter vermutlich wohlfühlen. Nicht zu vergessen: Bergsteiger-Legende Reinhold Messner ist am Sonntag ab 12 Uhr auf der Bühne zu Gast.