Interessiert an einer Kooperation wäre der Würzburger Autorenkreis. Mehrere Mitglieder der Frank-Gesellschaft stehen einer Zusammenarbeit jedoch skeptisch gegenüber. „Ich sehe auch hier niemanden, der die Kapazitäten hätte, den Preis unter seine Fittiche zu nehmen“, so Henke. Einen Literaturpreis zu organisieren, sei aufwändig. Ein Thema muss gefunden, die Ausschreibung organisiert – vor allem müssen etliche Texte gelesen werden. Ein Preis vom Format des Leonhard-Frank-Preises kann laut Henke nicht als Anhängsel innerhalb einer Gruppe oder eines Vereins gehandhabt werden: „Den organisiert man einfach nicht mit links.“
Auch der zweite Kooperationspartner in spe sorgt für Diskussionen: Leander Sukov aus Ochsenfurt könnte sich vorstellen, anstatt eines Leonard-Frank-Preises künftig einen Leonhard-Frank-Ring zu vergeben. Schon lange schwebe ihm vor, einen Ehrenring für besondere schriftstellerische Leistungen zu kreieren, so der mit Michael Henke befreundete Schriftsteller. Vergeben werden solle der Ring für ein Werk, das „im Zusammenhang mit Humanismus und einer positiven gesellschaftlichen Entwicklung“ steht. Für diesen Ring soll man sich, anders als beim Leonard-Frank-Preis, nicht selbst bewerben können.