Soldo-Bilac: Diese Aufmerksamkeit hat sich für mich persönlich erst ergeben, nachdem wir dort waren. Die Menschen haben uns angefleht, nicht mehr wegzugehen. Da dachte ich mir, von dieser Situation sollten andere auch erfahren. Am liebsten hätten wir die Leute direkt mitgenommen. Aber das ging ja nicht. Wir mussten vernünftig bleiben. Mit so einer Gefühlsaktion hätten wir ihnen auf Dauer nicht geholfen. Aber wir wollten unbedingt für diese Menschen noch etwas tun, das haben wir ihnen versprochen. Wir werden auch nächstes Wochenende wieder hinfahren.
Gefühlsaktion... Was sagen Sie Kritikern, die Ihnen persönlichen Hilfsaktionismus unterstellen?
Soldo-Bilac: Ehrlich gesagt: Das ist mir egal, wenn das jemand so denkt. Dieses Ausmaß, wie schrecklich Menschen dort empfangen wurden, habe ich in dieser Form einfach noch nirgendwo anders mitbekommen.
Nun hat das Würzburger Bündnis für Zivilcourage bei der Stadt am Montag um Verlegung der Asylsuchenden aus Clausnitz nach Würzburg gebeten. Kann das wirklich die Lösung sein?