Kreppel: Wir versuchen, die Menschen vom Kleinkind bis ins Alter anzusprechen. Wir sprechen Familien an und ganz bewusst auch Sprachgruppen. Ein polnisches Folkloreensemble zieht die polnische Gemeinde. Russisches Ballett zieht die russlanddeutsche Gemeinde. Und wenn Russland und die Ukraine Krieg gegeneinander führen, haben wir trotzdem in einer Saison ein russisches und ein ukrainisches Ensemble im Angebot. Im Theater funktioniert das.
Kreppel: Mit den Migranten kommt große Verantwortung auf uns zu. Ich weiß, es gibt Bestrebungen von der freien Kultur, dort Veranstaltungen anzubieten. Ich finde es ein bisschen ungerecht, dass die Stadt dabei immer gleich als Verhinderer oder Abblocker hingestellt wird. Die Stadt leistet da derzeit große, essenzielle Aufgaben, aber das sind erst die ersten Schritte der Grundversorgung. Aber dass da mehr nötig sein wird, ist auch klar. Es gibt aber schon Angebote wie Chorgesang. Sport wird auch ein großes Thema werden. Die Menschen haben immer Angst, dass ihnen etwas durch die Flüchtlinge weggenommen wird. Aber das ist ja nicht der Fall. Deutschland wird sich „nur“ grundlegend verändern.