Kreppel: Da komme ich noch hin. Wir haben den Vorteil einer Stadt, die immer noch sehr gut von den Einnahmen aus der Gewerbesteuer leben kann. Es gibt die städtische Kultur, und es gibt daneben – Gott sei Dank – eine große freie Kulturszene. Das ergibt insgesamt ein Kulturleben, das für diese kleine Stadt ungeheuer vielfältig ist. Es gibt hier 600 bis 650 ernst zu nehmende kulturelle Veranstaltungen pro Jahr. Das ist eigentlich zu viel.
Kreppel: Sie als Zeitung versuchen ja auch, das alles vernünftig zu begleiten. Da gibt es Abende, an denen vier Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden. Das ist gut, das ist schön, aber das ist auch ein Problem. Es gibt zwar neue Förderrichtlinien für die freie Kultur, aber vielleicht muss man trotzdem nochmal hinschauen und prüfen: Was ist gerecht? Was ist da noch möglich? Es gibt außerdem ein halbes Dutzend Themen, die bei Gesprächen immer wieder auftauchen, für die es noch keine Lösung gibt.