
Die Gäste aus Ghana waren immer für eine Überraschung gut: Wie bei jener Pressekonferenz, als ihr Sprecher urplötzlich verkündete, sie würden jetzt mehrere Hundert Eintrittskarten für eines ihrer WM-Spiele verkaufen. „Wir waren natürlich nicht vorbereitet und mussten flugs improvisieren“, sagt Havlik. Der freie Verkauf der Tickets hatte sich blitzschnell herumgesprochen, die Hotel-Lobby wurde zum Ticketbüro. Karten gab's nur gegen Bares – „das Geld wurde in Plastiktüten gesammelt“, berichtet Havlik.
Was geblieben ist: „Durchweg positive Erinnerungen“ bei Havlik, ein Imagegewinn fürs Hotel, aus dem Journalisten bundesweit berichteten und der Wunsch, noch einmal Gäste einer solch sportlichen Großveranstaltung zu beherbergen.
Auch Michael Schlagbauer, Vorsitzender des FC Würzburger Kickers, hat das Sommermärchen in bester Erinnerung. „Damals haben wir das Thema Willkommenskultur vorweggenommen.“ Willkommen waren die Black Stars auch im Kickers-Stadion, ihrem Trainingsplatz während der WM. Schlagbauer ist stolz, dass es vornehmlich die Kickers gewesen seien, die den Anstoß zum WM-Quartier Würzburg gaben. Er zeigt das Schreiben von Oktober 2002 an die Stadt, in dem es heißt: „Sich als Gastgeber einer Mannschaft der Welt präsentieren zu können, wäre für unsere Region von größter Bedeutung.“