Aber eigentlich wollen die Sachverständigen gar nicht die Bösewichte sein. Wie viele andere Menschen, die tagtäglich zur Prüfstelle kommen, haben auch sie Benzin im Blut. Nicht umsonst heißt das Motto der ehemaligen Dampfkessel-Prüfgesellschaft „Vertrauen schaffen“. Im Grunde genommen war das auch schon vor gut 150 Jahren die Maxime, als 22 Dampfkesselbetreiber in Mannheim die „Gesellschaft zur Ueberwachung und Versicherung von Dampfkesseln“ aus der Taufe hoben. Nach und nach wurden unter anderem auch Umweltgutachten erstellt und elektrische Anlagen geprüft ehe ab 1906 auch Fahrzeuge ins Blickfeld rückten, die heute das Kerngeschäft der TÜV-SÜD-Gruppe sind.
Der Star unter den Prüfungen ist mittlerweile ganz klar die Haupt- und Abgasuntersuchung. Auch wenn sie für einen Außenstehenden recht einfach aussieht, braucht man eine ganze Reihe von Qualifikationen, bis man dann zum ersten Mal unters Auto leuchten und eine Plakette aufkleben darf: Nach einem abgeschlossenen Ingenieurs-Studiengang folgt noch einmal eine zweijährige Ausbildung zum Sachverständigen, die sich in theoretische und praktische Teile gliedert. Die meisten Prüfer haben allerdings schon vorher im Kfz-Gewerbe gearbeitet. Markus Weisenberger ist beispielsweise Kfz-Mechatroniker.