Zwei weitere Stadtspaziergänge hat er seitdem zusammengestellt, in denen er vermittelt „was die da oben gegen die da unten unternommen haben, und wie die da unten versucht haben, sich gegen die da oben zu wehren“. Aber tatsächlich, sagt Jung, habe er „gar nicht gewusst, wie es denen unten so ging“. Von den „kleinen“ Leuten selbst ist aus erster Hand nichts überliefert und kundgetan. Und über die „kleinen“ Leute nur das, was im Laufe der Jahrhunderte aktenkundig wurde, weil jemand aus dem Rahmen fiel und Ärger mit Polizei oder Stadtrat bekam.
Die Teilnehmer nehmen Anteil
Im Reurerviertel mit seinem rauen Charme, den tristen Höfen und Geranien-freien, schmucklosen Fassaden, versucht er sich mit seinen Zuhörern dem Alltag, der Wirklichkeit zu nähern. Und die Teilnehmer – anders als den Vorgänger-Touren – hören nicht nur zu. „Sie nehmen Anteil“, sagt Jung. „Die Leute haben mehr Fragen und selbst viel zu erzählen.