Bis ins letzte Detail und mit schockierenden Bildern wie etwa dem Foto eines halbverwesten, von Insekten befallenen grünen Schädels, berichtete Benecke über die Unmenschlichkeit dieser Verbrecher. Doch der Kriminalbiologe achtete darauf, nicht nur die entsetzlichen Taten vor Augen zu halten, sondern die Täter als Menschen zu charakterisieren, die eigentlich auch nur auf Bedürfnisbefriedigung aus sind, deren Bedürfnisse aber anders aussehen als bei „normalen“ Menschen.
So sei der Kannibale Meiwes nicht sadistisch gewesen und habe keine Gewaltphantasie gehabt, sondern wollte nur Menschenfleisch essen, so wie er es als 14-Jähriger in einer unzensierten Robinson Crusoe-Ausgabe gelesen habe. Ansonsten sei er sozial integriert gewesen und habe sich menschenfreundlich verhalten.
Kaum ein Kriminalfall der Nachkriegsgeschichte hielt die Deutschen so in Atem wie der des Serienmörders Jürgen Bartsch. In seinem Alltag sei der impulskontrollgestörte, pädosexuelle Sadist, der in den 1960er Jahren vier brutale Kindsmorde beging, unauffällig gewesen – mit gepflegtem Erscheinungsbild und durchaus sympathisch agierend.