Friedl: Aber nicht, solange bei CSU und FDP das Dogma herrscht, dass nirgendwo ein Parkplatz wegkommt, wenn er nicht ersetzt wird. Mit diesem Dogma kann ich Stadtgestaltung mit lebendigen Plätzen und Begrünung, die wir beide wollen, aufgeben. Ziehen Sie mal von den 100 Tiefgaragenplätzen die 70 ab, die dann oben wegfallen, und dann noch die Stellplätze, die für das von Ihnen geplante Gebäude gebraucht werden. Dann bleiben vielleicht zehn – damit räumen Sie noch nicht einmal die paar Parkplätze hinter dem Dom weg. Denn die zählen das nach und fordern dann den Bau der nächsten Tiefgarage. Deshalb ist der Bürgerentscheid wichtig: Die Menschen können zeigen, dass sie nicht an jedem einzelnen Parkplatz hängen, sondern sich stattdessen eine neue Straßenbahnlinie und gute Radwege wünschen, um in die Stadt zu kommen.
Baumgart: Das von ihnen bemängelte Dogma gibt es, auch wenn da durchaus Zwischentöne in den größeren Fraktionen dabei sind. Aber wenn sie das Dogma Parkplätze mit dem Dogma Stadtklima bekämpfen, machen Sie es doch nicht besser. Es gibt eben nicht nur die Bürger, die ÖPNV und Rad benutzen, es sind auch welche auf ihr Fahrzeug angewiesen. Ich bin völlig mit Ihnen einverstanden, dass wir an vielen Stellen in der Innenstadt nachgrünen müssen. Aber an einem städtischen Platz sind auch weitere Nutzungen erlaubt und nicht nur die, dass wir mit diesem Plätzchen die klimatische Welt der Stadt reparieren.