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WÜRZBURG:
Vom „Soundtrack“ der Katastrophen
Sarah-Sophie Schmitt
Sara Sophie Fessner
 |  aktualisiert: 16.12.2020 12:01 Uhr

Viele Menschen können das Lied „Only Time“ von Enya nicht hören, ohne an den Anschlag auf das World Trade Center am 9. September 2001 zu denken. Warum haben große Katastrophen so etwas wie „Soundtracks“?

Lehmann: Ich nenne so etwas nicht Soundtracks. Ich verwende den Begriff „urbane Hymnen“. Diese Lieder sind ein kollektives Lied. Sie geben der Katastrophe eine Projektionsfläche. Lieder wie etwa „ Only Time“ werden nachträglich emotional aufgeladen. Wie so etwas hochgespielt wird, welches Lied zur „urbanen Hymne“ wird, ist allerdings in der Regel ein Zufall.

Was meinen Sie damit?

Lehmann: Es ist beispielsweise schwierig, Merkmale eines solchen Liedes zu benennen. Der Text, die Melodie müssen ebenso zur Situation passen, wie die Musiker selbst. Wenn eine rechtsradikale Gruppe ein Lied zur Flüchtlingsthematik machen würde, wird es nicht gut ankommen – selbst wenn der Text angemessen wäre. Diese Zufälligkeit gilt nicht, wenn sich eine Gruppe wie „Band Aid“ (Do they Know is Christmas (Anmerkung der Redaktion)) gezielt formt. In einem solchen Fall, ist natürlich mit einem erhöhten Medieninteresse zu rechnen. Für die Spendenaktion ist das auch so gedacht. Da brauchen wir die großen Namen.

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