Als OP-Schwester kannte Annette H. (44) typische Kennzeichen eines Herzinfarktes. Was atypische Beteiligungen oder Kommandit-Beteiligungen sind, wusste die Frau aus Bad Staffelstein nicht. Ihr Einkommen war zu klein für Geschäfte, mit denen man alles verlieren kann. „Sie ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Frankonia-Gruppe Kunden mit kleinem Einkommen über den Tisch zog“, sagt in Bamberg Anwalt Udo Ostermann. „Sie wollte eine sichere Geldanlage zur Altersabsicherung – das wurde ihr versprochen, aber nicht gehalten.“
Bei Ostermann und Hunderten von Anwälten quer durch Deutschland suchen jetzt Kunden der insolventen Firmen der Frankonia-Gruppe Rat. Auch Maschinenschlosser Hubert L. (51) gehört zu den 25 000 Geschädigten, die 2003 in Würzburg, Bamberg oder Schweinfurt redegewandten Vermittlern im Auftrag der Frankonia-Finanzgruppe glaubten. Beide investierten in Vorläufer der CSA 4-Fonds – für ihre Rente in 21 oder 13 Jahren. Fünfstellige Anzahlung und Monatsraten von 208 oder 315 Euro sollten samt Zinsen mit 65 Jahren ausbezahlt werden.