„Das Gutachten der IAAF zeigt, dass Handlungsbedarf ist. Man muss eine vernünftige Regelung finden”, sagte Clemens Prokop, Präsident des Deutsche Leichtathletik-Verbandes. Nach Ansicht des früheren US-Weltrekordläufers Michael Johnson wird es nicht einfach sein, dabei auch Semenya und anderen ähnlich veranlagten Sportlern gerecht zu werden: „Es ist nicht Caster Semenyas Fehler, und man kann ihr das Recht zu starten nicht einfach nehmen.”
Die Südafrikanerin hat in den vergangenen Jahren die 800 Meter dominiert und war am 21. Juli 2016 in Monte Carlo über diese Distanz in 1:55,27 Minuten persönliche Bestzeit gelaufen. Vom 34 Jahre alten Weltrekord der Tschechin Jarmila Kratochvilova (1:53,28) ist sie noch knapp zwei Sekunden entfernt.
Wenn Semenya über 800 Meter bei der WM die Jagd auf Gold aufnimmt, wird die Diskussion um sie weitergehen. Für die Südafrikanerin zählt nur die sportliche Herausforderung des ersten WM-Doppelstart ihrer Karriere. „Für mich ist das keine große Sache”, meinte sie selbstbewusst. „Ich bin ein starke Frau und kann damit umgehen.”