Der Weltverband IAAF steht dagegen vor der schweren Aufgabe, Chancengleichheit im Wettkampf und die Würde von Athletinnen mit hohen männlichen Testosteronwerten zu wahren. Eine von der IAAF in Auftrag gegebene Studie zum sogenannten Hyperandrogenismus hatte ergeben, dass Frauen mit hohen Testosteronwerten einen Vorteil unter anderem über 800 Meter von 1,8 bis 4,5 Prozent gegenüber Frauen mit normalen Androgenspiegel haben. Dies würde über 800 Meter ungefähr einen Unterschied von zwei Sekunden ausmachen, über 1500 Meter mehr.
Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) hatte im Juli 2015 eine IAAF-Regel mit Testosterongrenzwerten für zwei Jahre aufgehoben und eine wissenschaftliche Untersuchung gefordert, um eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu haben. Nach der WM muss der CAS nun entscheiden, ob Caster Semenya - die seit ihrem WM-Sieg 2009 in Berlin von dieser Debatte begleitet wird - weiter gegen Frauen laufen darf.