
Es dauert noch mehr als eine halbe Stunde, bis das „Luftschloss“ öffnet. Doch die ersten stehen bereits vor der Tür. Die afghanische Mutter braucht Schuhe für ihre Tochter. Der Automechaniker aus Äthiopien will sich nach einer Hose umschauen. Der afghanische Maurer hätte gerne eine Jacke. Die Italienerin, die aus Prinzip nichts Neues kauft, wenn es das, was sie möchte, auch gebraucht gibt, will einfach ein bisschen stöbern. „Unser Laden ist immer voll“, sagt Andrea Kunz, die heute Dienst im Umsonstladen hat.
Über mangelnden Zuspruch kann sich das „Luftschloss“ nicht beklagen. Eine Menge Leute unterstützen den Umsonstladen durch Warenspenden. Eine Menge Menschen bedienen sich. Doch den Laden am Leben zu erhalten, das ist deutlich schwieriger geworden als in der Anfangszeit vor über fünf Jahren, als die damals neue Idee „Luftschloss“ viele Menschen begeistert hat. 15 Aktive gibt es im Augenblick, erzählt Andrea Kunz: „Sechs bis acht übernehmen Schichten.