Göring-Eckardt: Ja es wird wahrscheinlich immer schwieriger mit mehr Parteien im Parlament. Das erleben wir in Deutschland jetzt. Das haben andere europäische Länder schon früher gehabt. Ich finde, das ganze Gerede darüber, welche Koalition hätten Sie denn gern und was ist Ihr Lieblings-Koalitionspartner, und wen möchten Sie denn nicht und warum, ist Quatsch. Wir müssen sagen, was wir inhaltlich wollen. Und dann müssen wir schauen, ob wir Partner finden, mit denen wir möglichst viel davon umsetzen können. Das wird schwieriger. Es geht nicht mehr nach dem Wünsch-dir-was-Prinzip.
Göring-Eckardt: Da hat man eine SPD, die tritt aktiv für die Kohlepolitik ein. Das passt jetzt nicht besonders zu den Grünen. Wir haben eine Linkspartei mit Sahra Wagenknecht, die die Nato verteufelt, die die gleichen Sprüche klopft wie die AfD. Dann haben wir eine CDU, die eine Innenpolitik macht, wo ich sage: meine Güte, dieser Innenminister wird immer mehr zum Sicherheitsrisiko für dieses Land. Und wir haben eine CSU, die einer Flüchtlingspolitik eine Absage erteilt hat, die das Land eigentlich vorangebracht hat.