Heroinsüchtige werden wir „Unmenschen“ behandelt
Was Rainer Schohe erlebt, gehört auch zu den täglichen Erfahrungen von Amy. Deutet sie an, dass sie heroinabhängig war und jetzt substituiert wird, merkt sie, wie die Leute Abstand nehmen. Wie „Unmenschen“ würden Heroinsüchtige behandelt: „Plötzlich hat man Angst, vor uns den Geldbeutel liegen zu lassen.“ Als würden „Junkies“ prinzipiell klauen. Sie selbst habe nie geklaut: „Ich finanzierte meinen Drogenkonsum jahrelang durch Prostitution.“
Nicht nur der bevorstehende Arztwechsel treibt das Supra-Team um. Immer drängender wird das Problem, dass ältere Substituierte einen Platz für ihren Lebensabend benötigen. Knapp 25 Prozent von Schohes Patienten sind über 45 Jahre alt, einige jenseits der 60. Durch den jahrzehntelangen Drogengebrauch sind die Betroffenen körperlich gealtert. Sie bräuchten einen Platz in einer Einrichtung, erklärt Claudia Nembach von Condrobs: „Doch ein klassisches Altersheim wäre nicht günstig.“ Zu eigen seien die Supra-Klienten. Auch stellt sich die Frage, wie Mitbewohner auf ihre Suchtkarriere reagieren würden: „Die Gefahr drohte, dass sie im Abseits landen.“