Wenn Amy (Name geändert) beschreiben soll, wie es kommen kann, dass ein Mensch tief in die Heroinsucht abgleitet, verwendet sie gern das Bild vom eisigen Winter. In einer kalten Welt einsam und unverstanden zu sein, so hatte sich die 26-Jährige sehr oft in ihrem Leben gefühlt. „Die Drogen wirken in dieser Situation wie eine wunderbare warme Dusche“, erklärt die Patientin der Würzburger Substitutionsambulanz Supra. Plötzlich ist alles Leiden vorbei. Zumindest solange der Stoff wirkt.
Aktuell 120 Patienten aus der Region
Seit fünf Jahren ist Supra Anlaufstelle für Menschen in der Region Würzburg, die, wie Amy, von Opiaten abhängig sind, davon loskommen möchten, es jedoch aus eigener Kraft nicht schaffen, abstinent zu bleiben. „Im Durchschnitt haben wir 120 Patienten aus Würzburg, Main-Spessart und Kitzingen“, informiert der Würzburger Allgemeinarzt Rainer Schohe, der sich um die Drogenabhängigen kümmert. Viele kommen täglich zu ihm, um sich ihr Substitutionsmittel abzuholen. Dazu gehört auch Amy. Andere sind so gefestigt, dass sie nur alle zwei bis drei Tage auftauchen müssen.