
Vielleicht hat Löw aber mit dem jungen Leroy Sané etwas Besonderes vor. Bei dem durch die Terroranschläge überschatteten Testspiel gegen die Franzosen im November des Vorjahres in Paris (0:2) hatte der Schalker als Probe sein Länderspieldebüt erlebt. Dachte Löw da schon weiter?
„Ähnlich wie gegen Italien begegnen sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Beide haben eine klare Ausrichtung. Die Franzosen spielen nicht ganz so defensiv, haben starke Spieler nach vorn. Ich liebe solche Spiele gegen so starke Mannschaften”, sagte Löw - und lächelte wieder. „Sie strotzen vor Selbstbewusstsein. Sie haben in Marseille ein fantastisches Publikum hinter sich. Die Mannschaft hat Dynamik, unheimlich viel Kraft und Wucht”, lobte er die Franzosen.
Natürlich werde sich sein Matchplan auch danach richten, sagte Löw und konterte damit zugleich Kritik an seiner Spielausrichtung gegen Italien: „Man kann ja nicht ins Spiel gehen und sagen, wir spielen wie immer, es geht nur um unsere eigenen Stärken. Der Gegner ist uns eigentlich völlig egal. Das wäre ja fahrlässig, das wäre völlig naiv und unprofessionell”, erklärte Löw. „Das bereiten unsere Leute sehr gut vor - wie der Urs und sein Stab.” ARD-Experte Mehmet Scholl war speziell DFB-Scout Urs Siegenthaler hart angegangen. „Das finde ich nicht in Ordnung”, konterte Löw.