
Joachim Löw lächelte die Sorgen einfach weg. Ungeachtet der eigenen Verletzungsprobleme und der bärenstarken Franzosen als Halbfinalgegner sieht der Bundestrainer für seine Weltmeister beste Chancen, auch bei der EM den eingeschlagenen Weg bis zum Ende zu gehen.
„In Brasilien war es genauso im Halbfinale. Da hat ein ganzes Land mit 200 Millionen Menschen hinter dem Team gestanden. Da sind wir gut klargekommen. Jetzt werden wir auch klarkommen”, erklärte Löw mit Hinweis auf das Jahrhundertwerk beim 7:1 gegen den WM-Gastgeber von 2014. Am Donnerstag (21.00 Uhr) will die deutsche Nationalmannschaft in Marseille wieder einen euphorisierten Turnierausrichter ausschalten.
Nach dem schmerzlichen Aus für Mario Gomez und der Gelbsperre von Mats Hummels muss Löw gegen einen Mitfavoriten auf den EURO-Titel im heißen Stade Vélodrome von Marseille definitiv auch auf Abräumer Sami Khedira (Adduktorenverletzung) verzichten. Dazu würde ein Einsatz von Bastian Schweinsteiger derzeit wie ein Wunder wirken. Der Kapitän hatte sich beim Viertelfinal-Krimi gegen Italien wieder an seinem zuletzt mehrfach lädierten rechten Knie verletzt. Am Montag radelte der 31 Jahre alte Routinier nur im Fitnesszelt. „Klar, wir müssen Veränderungen vornehmen”, sagte Löw in Évian-les-Bains und wirkte dabei keineswegs besonders besorgt.