Fast 3100 Menschen ließen sich 2016 unterfrankenweit von pro familia beraten. 2015 waren es erst 2625 Ratsuchende. Der starke Anstieg lässt sich vor allem damit erklären, dass sich immer mehr schwangere Flüchtlingsfrauen an pro familia wenden. „Die bringen auch häufig ihre Männer zur Beratung mit“, sagt Martina Schneider, Leiterin der pro familia-Beratungsstelle in Schweinfurt. Für pro familia bedeutet die starke Nachfrage durch Flüchtlinge eine große Herausforderung.
Dies liegt zum einen an Sprachbarrieren. Die Beraterinnen mussten sich in den vergangenen Monaten aber auch in neue rechtliche Fragen einarbeiten. So gilt es oft, zu Beginn einer Schwangerenberatung erst einmal abzuklären, welchen Status eine Frau hat. Davon hängt ab, welche Leistungen ihr nach der Geburt zustehen. Zusätzliche Probleme tauchen auf, wenn eine geflüchtete Frau nicht im Besitz von Papieren ist, so Maria Bakonyi, Leiterin der Aschaffenburger Schwangerschaftsberatungsstelle. Dann gibt es keine Geburtsurkunde. Die wiederum ist unerlässlich, um Eltern- oder Kindergeld zu beantragen.