Bei der Gemeinschaft Sant?Egidio dreht sich aber nun einmal viel um das Wort „Freundschaft“. Die Menschen, denen die Mitglieder helfen, also Arme, Obdachlose, Einsame und Flüchtlinge, werden bewusst nicht als „Bedürftige“ angesehen. Sondern als Freunde. So heißen auch die Schüler der Louis-Massignon-Schule „unsere ausländischen Freunde“.
Ein bunter Mix von 150 Männern und Frauen nimmt aktuell an den beiden Grundkursen, dem Mittel-, Ober- und Konversationskurs in der Schule auf dem Bürgerbräu-Gelände sowie in der Gemeinschaftsunterkunft teil. Darunter sind Asylbewerber, aber auch Studierende ohne ausreichende Deutschkenntnisse, angeheiratete Ehefrauen aus fremden Ländern oder Aussiedler. Kaufhold: „Viele dieser Schüler sind sehr gebildet.“
Anders als andere Bildungsinstitutionen versteht sich die Sprachschule nicht als Ort, an dem die einen unterrichten und die anderen lernen. Sie will vielmehr Gemeinschaft erlebbar machen. Was sich an jeder Ecke des kleinen Schulgebäudes zeigt. „Diese Vorhänge fertigten eine türkische und eine afghanische Frau zusammen an“, sagt Kaufhold. Die Wände wurden von Schülern gestrichen.