Keine Schuhe hatten die Leute , heißt es in einem Gedicht. Und es ist wohl mehr als symbolisch, wenn in einem Gedicht der junge Friedrich Rückert den Tanten, den Muhmen, die aus der Stadt zu Besuch kommen, die toten Strohblumen auf den Hüten durch frische ersetzt.
Poetisches Plätschern
Richtig poetisch ist es am Zusammenfluss von Lauer und Leinach, unterm dunklen Erlenschauer, wie's im Gedicht „An Blandusias Quelle“ heißt. Dem Menschen Rückert kommt man hier schön nahe. Zur Ode an die Flüsschen seiner Heimat hat ihn eine schon von Horaz besungene Quelle in den Albaner Bergen bei Rom inspiriert. Sein Oberlauringen hatte er wohl immer im Herzen.
Beim Rundgang, vorbei an Schloss, Rückert-Pforte, Krautschneider-Haus und Kirche, gibt es aber noch etwas zu entdecken: die Begeisterung und Leidenschaft, mit der sich der Ort und der Rückerts-Arbeitskreis darum kümmern, Rückerts Andenken mit Leben zu erfüllen. „Wir wollen nicht nur erhalten, sondern auch bewegen“, sagt Stadtlauringens Bürgermeister Friedel Heckenlauer mit ziemlich viel Stolz auf die Oberlauringer.