Heuer jährt sich Friedrich Rückerts Todestag zum 150. Mal. Anlass für die Stadt Schweinfurt, zum zweiten Mal nach 1988 (200. Geburtstag) ein Rückert-Jahr auszurichten. Im Gespräch geben Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Rudolf Kreutner, Rückert-Kustos der Stadt und Projektleiter Rückert-Jahr 2016, Einblicke in Konzept und Programm. Erklärtes Ziel: Der bronzene Herr des Denkmals auf dem Marktplatz soll für möglichst viele Menschen zu einer Persönlichkeit werden, deren Werk ihr Leben bereichert.
Rudolf Kreutner: Rückert hätte sich selbst nicht als gescheitert bezeichnet. Er hat frühzeitig die Entscheidung getroffen, Dichter zu werden, und ebenso frühzeitig die Entscheidung, sich der Philologie zu widmen. Er hatte nur eine eigene Art, mit Dichtung und mit Philologie umzugehen. Vor allem aber war er als Persönlichkeit nicht einfach, was ihm vielleicht das Scheitern beschert hat. Aber zu seiner Zeit war er sowohl als Dichter wie als Orientalist einer der berühmtesten. Zumindest bis zum Weggang aus Berlin.