Computertomographie und Mag-netresonanztomographie sind zwei grundlegend unterschiedliche Untersuchungsmethoden, so Professor Dr. Dr. Dietbert Hahn, Direktor des Instituts für Röntgendiagnostik am Universitätsklinikum Würzburg.
Die Computertomographie
• Methode: Die Bilder bei einer Computertomographie (CT) sind das Ergebnis einer Vielzahl aus verschiedenen Richtungen entstandenen Röntgenaufnahmen, um – wie aus Scheiben zusammengesetzt – ein dreidimensionales Bild zu erzeugen. Dabei werden Serien von Schnittbildern geschossen. „Dadurch wird die räumliche Anordnung der Strukturen im Innern des Patienten wiedergegeben“, erklärt Professor Hahn. Der Vergleich zwischen ausgesandter und gemessener Strahlungsintensität gibt Aufschluss über die Abschwächung der Strahlung durch das zu untersuchende Gewebe. Die Daten werden im Computer zu einem Datensatz zusammengefügt, aus dem man 3D-Ansichten in beliebigen Ebenen rekonstruieren kann. Die ersten Computertomographen lieferten nach 20 Sekunden und einer Umrundung ein Bild. Moderne Geräte schaffen mit einer Umrundung 64 Bilder in 320 Millisekunden. So dauert es lediglich drei bis vier Sekunden, um ein vollständiges Bild von der Lunge zu bekommen.
• Einsatzgebiete: „Der große Vorteil des CT ist die dreidimensionale Darstellung“, sagt Professor Hahn. „So sind auch Körpergewebe mit sehr geringen Dichte-Unterschieden darstellbar.“ Es können Bilder gemacht werden von Organen, die zuvor nicht bildlich gezeigt werden konnten: Leber, Nieren, Gehirn, Lymphknoten. Vor allem in der Gefäßdiagnostik spielt die CT eine Rolle.
• Gefahren: „Bei der CT ist die Strahlendosis um ein Vielfaches höher als beim Röntgen“, erklärt Professor Hahn. Deshalb macht beispielsweise auch ein Ganzkörper-CT zur Vorsorge, um mal schnell nach Tumoren im Körper Ausschau zu halten, keinen Sinn: „Die Strahlenexposition wäre viel zu hoch.“ Die Dosis hängt vom zu untersuchenden Organ ab, sagt der Radiologe. Die hohe Aussagekraft der Bilder rechtfertigten bei entsprechendem Verdacht die Belastung.
Die Magnetresonanztherapie
• Methode: Die Magnetresonanztherapie (MR oder MRT) kann in manchen Fällen eine Alternative zur Computertomographie sein. Auch mit einer MR kann man „Schnittbilder des Körpers erzeugen, die oft eine hervorragende Beurteilung der Organe und ihrer Veränderungen erlauben“, erklärt Radiologe Hahn. Die MR nutzt magnetische Felder und hochfrequente elektromagnetische Wellen, keine Röntgenstrahlen. Dabei wird die Tatsache ausgenutzt, dass der Mensch zu 98 Prozent aus Wasser besteht. „In der Röhre wird ein Magnetfeld hergestellt, das 30 000-fach stärker ist als das Magnetfeld der Erde und dafür sorgt, dass alle Ionen im Körper in Feldlinien ausgerichtet werden“, so der Fachmann. Hochfrequenz-Impulse sorgen dafür, dass die Ionen sich bewegen und Energie in Form elektromagnetischer Wellen abgeben, die gemessen werden, was Rückschlüsse auf das Gewebe erlaubt.
• Einsatzgebiete: „Der Vorteil der Magnetresonanztomographie gegenüber anderen bildgebenden Verfahren ist die oft bessere Darstellbarkeit vieler Organe“, erklärt Professor Hahn, „manche, wie Nerven- oder Hirngewebe, werden überhaupt erst durch die MR darstellbar.“ Zum Einsatz kommt die MR vor allem bei Diagnosen von Weichteilen, Erkrankungen des Knochenmarks, der Wirbelsäule, der Lymphknoten. „In der Herz- und Schlaganfalldiagnostik kann man mit einer MR frühzeitig beginnende Durchblutungsstörungen erkennen, noch bevor es zum Schlaganfall oder Infarkt kommt.“
• Gefahren: „Bei einer MR kann es bei unvorsichtiger Anwendung zu Überhitzungen bis zu Hautverbrennungen kommen, weil in dem Magnetfeld Induktionen entstehen können“, sagt Professor Hahn. Weitere Nachteile: Elektrische Geräte im Körper (Herzschrittmacher) können durchs Magnetfeld beschädigt werden. Die Untersuchung ist im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren relativ zeitaufwendig (typischerweise zwischen zehn und 30 Minuten). Je höher die gewünschte Auflösung, desto länger die Untersuchungszeit. Es kann zu lauten Klopfgeräuschen kommen, weshalb Patienten oft einen Gehörschütz oder Kopfhörer bekommen. In der Röhre können Beklemmungs- und Angstgefühle entstehen.
• Lesen Sie in der ersten Folge: Wie gefährlich Ultraschall und und Tomographie sind • Lesen Sie in der zweiten Folge: Wie gefährlich das Röntgen ist |