Das Archiv war zeitweise verschwunden
Bei seinem Auszug nahm Zobel auch das Archiv der Adelsfamilie mit. Darunter Urkundenabschriften ab 1308 bis zum Ende der Monarchie, Gemeinde- und Gotteshausrechnungen, diverse Gerichtsprotokolle. Lange Zeit wusste das Staatsarchiv Würzburg, dem nach einen Fideikommiss die Aufsicht über das Zobel'sche Archiv übertragen ist, nicht wo sich die Dokumente befanden. Selbst das Oberlandesgericht Bamberg wurde bemüht. Erst dann stellte sich heraus, dass Stephan von Zobel die Dokumente ins Schloss nach Darstadt (Lkr. Würzburg) brachte. Hier wohnt Heiner von Zobel, ein weitläufiger Verwandter aus der Darstadter Linie des Adelsgeschlechts.
Zwei Drittel der Regale standen unter Wasser
„Eine Flutwelle wie in der Nacht auf den 30. Mai hat das Schlösschen noch nicht erlebt“, sagt Heiner von Zobel. Seit 550 Jahren steht der Bau – und weder Bauernkrieg noch der Dreißigjährige Krieg haben dem Schloss zugesetzt. „Wer ahnt denn, dass dort eine Matschlawine reinrollt“, sagt Stephan von Zobel wenige Tage nach dem sein Archiv untergegangen ist.