Die heutige Architektur ist nüchtern, geradlinig und transparent – das schiere Gegenteil der romanischen Architektur des Grafeneckart. Hans Steidle, der Stadtheimatpfleger, schreibt in seinem Grafeneckart-Buch „Am Anfang war ein Mord“, die „Freude am Grotesken und Bizarren“ habe in der Romanik eine große Rolle gespielt.
... und Zahlenmystik im Wenzelsaal
Skulpturen von Monstern „drückten die Angst vor jenseitigen Mächten“ aus. Und dann gebe es noch die „rätselhafte Symbolik von Zahlen und Zeit“. Alles finden wir im Wenzelsaal wieder.
So zählte Steidle Fenster und Säulen, Bögen, Skulpturen und allerhand mehr und fand Existenzielles symbolisiert: den dualistischen Gegensatz von Gut und Böse in zwei Säulen, die Kardinaltugenden in vier Feldern über dem Tor, die menschlichen Sinne im fünffachen Fächerbogen über dem Doppelfenster und vieles mehr.
Steidle führt am Sonntag um 11 und um 15 Uhr durch den Wenzelsaal.