Kurt Schubert, der Ratskeller-Wirt, berichtet, es gebe keinen Zweifel daran, dass da noch ein Raum verborgen liegt. Welchen Zweck der gehabt haben könnte, ob da Gebeine liegen oder uralte Weinfässer – der Grafeneckart ist nicht nur wegen mancher Ratsentscheidung ein Ort der Rätsel und Geheimnisse.
Mitten im Restaurant: das Nordtor des Grafeneckart
Vor 700 Jahren, am 5. März 1316, erwarben reiche Würzburger den Hof Grafeneckart und richteten das Rathaus darin ein. Generationen von Stadträten ließen an- und umbauen, am 16. März 1945 brannte er im Bombenhagel der Royal Air Force.
Dank der Arbeit der Historiker wissen wir heute viel von seiner ursprünglichen Gestalt. Sie haben zum Beispiel entschlüsselt, wo er auf der Nordseite, zur heutigen Rückermainstraße hin, endete.
Im Restaurant, nahe des Riemenschneider-Raums, wölbt sich ein alter Torbogen, der aussieht wie architektonischer Schmuck ohne Funktion. Hier war das Nordtor. In den Wänden links und rechts sind Löcher; hier schoben die Altvorderen einen dicken Balken ein, um das Tor zu verschließen.
Ratskeller und Ratskapelle: zusammengewachsen, was nie zusammen gehörte