So hatte er 1525 in seiner Schrift „Wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern“ die Fürsten aufgefordert, sie sollen aufständische Bauern „zerschmeißen, würgen, stechen, heimlich und öffentlich“ und „wie tolle Hunde erschlagen“. Die Programmmacher gingen diesem Aspekt Luthers ebenso aus dem Weg wie seinem Hexenwahn und seiner Rolle bei der Ausbildung eines deutschen Nationalismus.
Offensiver gehen sie mit Luthers Antisemitismus um. Gemeinsam mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit lädt das Dekanat zu einem Vortrag über „Luther und die Juden“ ein und zu einer Veranstaltung mit dem kryptischen Titel „Jüdische Lutherdeutungen als Gegengeschichte gegen die antisemitische Rezeption“.
Die Reformation als „schlimmstes Verhängnis, welches das Abendland treffen konnte“
Zu den Veranstaltern gehören evangelische Landgemeinden, unter ihnen ragt Remlingen mit zahlreichen Angeboten heraus, etwa zu „Luthers Spiritualität“ im Mai oder einer „Auseinandersetzung mit Anfragen aus der Ökumene und dem Islam“ im September 2017. Es ist die einzige Veranstaltung, die ökumenischen Fragen nachzugehen verspricht, obwohl die Ökumene bis heute schwierig ist.