Auch in den vergangenen zwölf Monaten haben sich Menschen an den Ansprechpartner für Opfer sexuellen Missbrauchs in der Diözese Würzburg gewandt. Klaus Laubenthal, Professor für Kriminologie und Strafrecht an der Universität Würzburg, hat vier neue Vorwürfe untersucht.
Auf Nachfrage bestätigt der Missbrauchsbeauftragte den Fall einer Frau, die einen Priester im Ruhestand im Raum Bad Kissingen beschuldigt. Im März 2015 habe sie Klaus Laubenthal einen Brief geschrieben. Das erste Treffen habe erst im September stattgefunden, so Laubenthal, da die Frau zwischenzeitlich krank geworden sei.
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Sie schilderte Laubenthal, dass sie von Oktober 1968 bis Frühjahr 1973 von dem Priester sexuell missbraucht worden sei. Die Vorfälle hätten sich in einer polnischen Gemeinde im Kreis Oppeln ereignet, wo der Geistliche eine Pfarrstelle innehatte. Laut Klaus Laubenthal sei die Frau damals „zum Teil minderjährig“ gewesen. Kurz nach den Vorfällen wurde der Seelsorger in die Diözese Würzburg versetzt.