Nach der Berichterstattung in dieser Zeitung hat das Bistum Würzburg am Dienstag in einer Pressemitteilung Stellung zu der Missbrauchsaufarbeitung genommen. „Die Missbrauchsproblematik ist in den vergangenen fünf Jahren im Bistum Würzburg erfolgreich bearbeitet worden“, heißt es darin. Untermauert wird diese Aussage mit Zahlen, die auf Nachfrage am Montag noch nicht genannt werden konnten.
Insgesamt habe der externe Ansprechpartner in der Diözese Würzburg, Dr. Klaus Laubenthal, seit März 2010 exakt 93 Vorwürfe bearbeitet. Dazu zählten auch Falschbeschuldigungen, innerfamiliäre Missbrauchsfälle, Vorwürfe gegen Priester anderer Bistümer, Mitarbeiter der evangelischen Kirche und Ordensleute.
Doch die Vorwürfe betrafen auch Priester der Diözese Würzburg: 41 Anschuldigungen bezogen sich auf 33 Priester des Bistums. Doch viele konnten nicht zur Rechenschaft gezogen werden: „Fast alle relevanten Vorwürfe konnten zum einen Teil wegen bereits verstorbener Verdächtiger, zum anderen Teil wegen zwischenzeitlich eingetretener Verjährung strafrechtlich nicht geahndet werden“, wird Laubenthal zitiert. Von den beschuldigten Priester waren 16 bereits verstorben.
Zwölf der noch lebenden beschuldigten Priester der Diözese Würzburg wurden sexualbezogene Missbrauchshandlungen vorgeworfen. Die Vorwürfe betrafen in fünf Fällen Grenzverletzungen unterhalb der Schwelle der Strafbarkeit, heißt es weiter. Bislang sei es nur bei einem ehrenamtlich im Bistum Würzburg tätigen kirchlichen Mitarbeiter zu einer strafgerichtlichen Verurteilung gekommen.
Insgesamt sei das Bistum weiterhin „um Aufklärung des Missbrauchs bemüht“. Hervorgehoben werden in dem Presseschreiben die Fachstelle „Prävention sexualisierter Gewalt“ sowie ein eigenes Referat für Präventionsarbeit in der Kirchlichen Jugendarbeit. Insgesamt nahmen demnach bislang 3207 Mitarbeiter im Bistum Würzburg an Schulungen zur Prävention teil.
Die Mainpost hat entgegen anderer Aussagen auch über Fälle von Missbrauch außerhalb der Kirche berichtet.
Die Missetaten der einen sollten die der anderen nicht relativieren.
Soweit einig? Auch sehe ich es nicht als die Aufgabe der Mainpost an, den Rücktritt von Politikern zu entscheiden, wie Sie es scheinbar tun. Ich verstehe lediglich nicht, wieso man bei jedem Beitrag zur Kirche auch alle anderen Missstände dieser Welt aufzählen sollte. Darüber, wie fair die Kirche behandelt wird oder nicht und wie grün/rot/braun die Augen anderer sind dürfen Sie sich ja gerne weiter er(g)eifern, nur zu.
wenn das ganze aus der ecke von rede - gegenrede herauskommen soll, muss es als das betrachtet werden was es ist: ein gesellschaftliches gesamtproblem, an dem die kirchen natürlich ihren anteil haben. „Die Kirche ist im Bistum Würzburg, was die Aufarbeitung und Prävention von sexuellem Missbrauch angeht, den Vereinen voraus“, sagt Laubenthal.
ich bin kein freund dieses profs - aber dieser rat sollte beherzigt werden.
Wo lässt sich da eine Art „Erfolg“ festmachen? Die Mainpost berichtet in der heutigen Ausgabe (S.9) von 93 Missbrauchsvorwürfen und beruft sich auf die Pressemitteilung des Bistums, in der auf die „erfolgreiche“ Bearbeitung der Missbrauchsproblematik hingewiesen wird. 93 Vorwürfe habe der Ansprechpartner Dr. Klaus Laubenthal seit 2010 bearbeitet. 41 hätten sich auf Priester der Diözese bezogen. Und gleich wird dazu festgestellt, dass die relevanten Vorwürfe wegen bereits verstorbener Verdächtiger und wegen zwischenzeitlich eingetretener Verjährung strafrechtlich nicht geahndet werden konnten. Immerhin lebten 16 Priester nicht mehr. Der „Erfolg“ der Quote wird auf zwölf der noch lebenden Priester heruntergerechnet und davon hätten in fünf Fällen Grenzverletzungen unterhalb der Schwelle der Strafbarkeit gelegen. Nur bei einem ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter sei es zu einer Verurteilung gekommen. Warum also Aufregung um die Missbrauchsfälle...die versanden im Lauf der Zeit...?
Vielleicht liege ich falsch, aber eine Tageszeitung mit Redaktion sollte nicht nur kopieren und abdrucken, sondern vielleicht auch mal etwas hinterfragen und kritisch betrachten ?
Deswegen mein Bezug auf - je suis charlie. In den Tagen nach den Anschlägen heftete sich dies jede Zeitung bzw. alle Medien an, das war klar ... wobei wir da in Frankreich und Deutschland wohl von zwei verschiedenen "Meinungsfreiheiten" sprechen ...
oder können Sie sich in Deutschland ähnlich bissige Karikaturen/Texte über Missbrauch in der Kirche, in einer Bischofsstadt vorstellen ... ja, ich auch nicht.
Die von Ihnen genannten Beispiele liegen nunmal in der Vergangenheit, wurden aber damals sehr wohl abgehandelt. Erwarten Sie jetzt, dass die Mainpost bei jedem kirchen-kritischen Artikel schreibt "aber die anderen sind auch ganz böse"? Das macht die hunderte und tausende von Missbrauchsfällen in der Kirche auch nicht besser, oder?
Hier die Ergebnisse von 2 Minuten Suche, zu der Sie scheinbar nicht in der Lage sind:
http://bit.ly/1wAK6c5
http://bit.ly/15OFZD7
http://bit.ly/1tpJ9Zn
http://bit.ly/1Bxk0MC