Ein Wald voller Kulturzeugnisse
Trotzdem: Die Spessartfreunde haben an der Sprachgrenze eine tolle Sammlung von Kulturzeugnissen angelegt. Die zeigt, dass der Wald zumindest hier schon seit vielen Jahrhunderten keine unberührte Natur mehr war. Aber er ist bis heute eine starke Natur. Ein Beispiel: Auch im Hochsommer beginnt es im trockenen Bachtal ein paar Hundert Meter hinter Schollbrunn allmählich zu rieseln. Ein frisches Bächlein formiert sich, der Spessart bleibt standhaft in der Dürre. Sehr grüne Wiesenwege werden auf der gesamten Strecke folgen. Eine der schönsten Kleinlandschaften überhaupt bildet der überwachsene Kropfbach in seinem felsgesprenkelten Tal, wo er zum Zulauf der klösterlichen Grünauer Fischteiche wird.
Hier lässt denn auch das Ohrenklingeln nach, das im Hammerwerk begann. Montags bis donnerstags von 9 bis 15 Uhr knallt es in der alten Industrieanlage unten am Haseltal auf glühendes Eisen. Sie ist heute das nostalgische Aushängeschild des Unternehmens Kurtz Ersa. 1850 war die Familie Kurtz zur uneingeschränkten Eigentümerin des Eisenhammers geworden – und erwarb ein Stück der Heiligenwiese in Hasloch, um dort eine Eisengießerei mit Werkstatt zu bauen. Wer sich für Technikgeschichte interessiert und etwas Zeit mitbringt, unterbricht die Wanderung für einen Besuch dort im Hammermuseum: Von Dienstag bis Sonntag erzählt es von 10 bis 16 Uhr über die Schmiedekunst am Eisenhammer, im November freitags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr.
Quellwasser? Nur kühlen, nicht trinken
Aber weiter! Am entgegengesetzten Zipfel des keineswegs runden, sondern schüppchenförmigen Rundwegs harrt das Forsthaus Kropfbrunn. Das hat, anders als man denken könnte, keinerlei Ausschank. Kurz unterhalb des waldwirtschaftlichen Hauses tritt Quellwasser aus einem Rohr. Vorm Trinken wird gewarnt, zur äußerlichen Kühlung sollte man das Nass aber nutzen. Denn es sind hier erst gut dreiviertel des Weges zurückgelegt.