Lehrpfad über die Spessart-Vielfalt
Einen Lehrpfad über die Vielfalt des Spessarts könnte man den Rundwanderweg nennen. Entwickelt hat ihn das „Archäologische Spessartprojekt Kulturwege“. Dieser Zusammenschluss mehrerer Forschungsinstitute und Heimatvereine hat schon beinahe einhundert Wanderungen ausgewiesen – mit einem leicht zu identifizierenden Schild: gelbes Schiff mit Sternen auf blauem Grund, das „Europaschiff“. Unter den Wanderungsvorschlägen von Altenbuch bis Wörth findet der frühere Leiter des Spessartmuseums in Lohr, Herbert Bald, die Route „Schollbrunn – südlich des Äppeläquators“ besonders empfehlenswert, weil sie „viele verschiedene Aspekte des Spessarts behandelt, auch romantische und abenteuerliche“.
Außerdem ist der Weg durchweg gut ausgeschildert. Nur bei einer Abzweigung fällt das Europaschiff absolut nicht ins Auge. Ausgerechnet oberhalb des Eisenhammers – einer echten Sensation dieses Wegs – griff das Spessartprojekt plötzlich auf eine alte Holztafelbeschilderung zurück. Dier erwähnt aber nicht das Technikdenkmal, sondern nur die nahe gelegene Markuskapelle. Hier kann man sich leicht verlaufen, denn die Information nutzt nur Wanderern, die die Strecke schon kennen. Ein paar Kilometer weiter ist ebenfalls nur die Gedenkstätte für den Wilderer Johann Adam Hasenstab ausgeschildert. Auch da muss der Nutzer schon vorher wissen, wie die Stationen am Äppeläquator heißen.
Immerhin, das Spessartprojekt hat alle sieben Infotafeln, die den Äppeläquator säumen, ins Internet gestellt. Auch die Landkarte dazu kann man herunterladen. Das ist auch dringend empfehlenswert, um die Übersicht zu behalten. Nur fürs Ausdrucken sollten die Dateien eine bessere Auflösung haben. Und es wird bedauerlicherweise etwas viel vorausgesetzt: Wie funktionierte denn das Kartäuserkloster? Wer betete in der Markuskapelle? Aßen Wilderer ausschließlich Fleisch? Der historisch Interessierte bekommt leider keine Antworten. Einzig am Wildgehege, in dem Wildschweine und Damhirsche leben, gibt's einen Ausflug in die Historie.