
Ganz langsam treibt uns der Wind nun an. Wir gleiten über das olivgrüne Mainwasser, sehen am Ufer Stämmchen, die der Biber angenagt hat, beobachten Nilgänse und einen Kormoran. Rittinger hält nach dem blauschillernden Eisvogel Ausschau, den er hier schon gesehen hat. Manchmal lege er einfach zwischen Gesträuch an und genieße das Draußensein, sagt er. Segeln zeige dem Menschen nämlich seine Abhängigkeit von der Natur. „Der Wind macht, was er will.“
Und vor allem Begeisterung
Und das beweist uns jetzt die Brise am Main. Unversehens kommt sie von einer anderen Seite, weil der Fluss hier breiter ist als vorher, die Weinberge an den Ufern eine andere Form haben und der Bewuchs sich verändert hat. Das Segel schwenkt auf die andere Seite, weil Rittinger uns Unerfahrenen die Leinen überlassen und erzählt statt aufgepasst hat. Genau diese unberechenbaren Winde machten das Segeln auf dem Fluss so spannend, sagt Rittinger und bekommt behände das Boot wieder in den Griff. Patenthalse heißt unser Manöver, bei dem das Boot mit dem Heck durch den Wind dreht, erklärt er. Ein weniger stabil im Wasser liegendes Boot als die „Meefischle“ kann da bei kräftigem Wind kentern.