Der Wolkenhimmel über den Segelbooten auf dem Main bei Margetshöchheim (Lkr. Würzburg) ist dramatisch. Aber es ist windstill. „Einen wilden Tanz vollführen die Kähne nur, wenn ein Ausflugsschiff Wellen schlägt“, sagt Heinz Rittinger. Der erfahrene Skipper aber wird uns zwei Landratten, die an diesem Tag zum ersten Mal Anker lichten wollen, trotz Flaute mit den Herausforderungen des Flusssegelns bekanntmachen.
Barfuß, in Jeans und T-Shirt, auf dem Kopf ein Strohhut mit aufgesammelten Vogelfedern, sieht Rittinger eher aus wie ein Flusspirat, nicht wie ein Sportler. Und tatsächlich hat er eine Totenkopfflagge dabei. Es macht ihm sichtlich Spaß, mit Klischees zu brechen. Zwar erzählt er auch von sportlichen Törns, Regatten, dem Muskelkater danach und von der Faszination des Segelns als Verbindung zwischen Kopf, Bauch und Technik. Doch ist für ihn das Fahren hart am Wind vor allem eines: „Die schönste Fortbewegungsart.“