
Einen Orkan, dass den Seglern die Luft wegblieb, hat Rittinger schon auf dem Meer erlebt. „64 Knoten, wahrer Wind!“ Das fühle sich etwa so an, als wenn man bei einer Autofahrt mit 110 Kilometern pro Stunde zum offenen Schiebedach herausschaue. Dann brauchen Segler nicht nur Wissen und Disziplin, sondern Nerven und vor allem Intuition, denn es ist keine Zeit zum Nachdenken.
Dann kommt das Bauchgefühl
Nach Bauchgefühl fahre er ohnehin am liebsten, sagt Rittinger. Auf dem Main ist das auch an weniger wilden Tagen gefragt. Denn die Winde auf dem Fluss sind tückisch. „Wer auf dem Main segeln kann, kann überall segeln“, sagt unser Skipper. Nachdem wir ein Stück mit Motor aus der Anlegestelle der Segelkameradschaft Maintal gefahren sind, setzen wir das kleine Segel, die Fock. „Das ist für mich der glücklichste Moment beim Segeln: Wenn man aus dem Hafen herausgefahren ist und den Motor ausmacht“, sagt Rittinger.