Martha Grünn drückt auf den Blasebalg des „Smokers“ und dicke Rauchschwaden dampfen in den geöffneten Kasten. „Rauch signalisiert den Bienen, dass der Wald brennt. Um sich für die anstehende Flucht zu stärken, saugen sie sich jetzt mit Honig voll,“ erklärt die 54-Jährige. So bleiben die Tiere auf den Waben sitzen und fliegen nicht blitzartig auf, wenn sie gestört werden.

Bienen sind im Bauerngarten der Grünns in Gnodtstadt (Lkr. Kitzingen) überall. Sie fliegen zu den Blüten des Kirschbaums, sammeln an Gänseblümchen Nektar und Pollen und trinken zwischen den Steinen eines Wasserbeckens. Vor fünf Jahren ist die Gnodtstäderin auf die Biene gekommen. „Der Anfang war ein Insektenhotel im Garten, wo die ganze Familie fasziniert beobachtet hat, wie Wildbienen ihre Brut aufziehen.“

Also machte die 54-Jährige gemeinsam mit ihrer Tochter einen Imkerkurs und nahm am Ende das erste Volk mit nach Hause. Inzwischen interessiert sich die Tochter zwar mehr für andere Dinge, aber die Mutter haben die Bienen nicht mehr los gelassen.

Ruhig steht Grünn zwischen den Bienen. Alle lassen sich durch den Rauch nicht täuschen, sondern fliegen auf, um das Volk gegen vermeidliche Angreifer zu verteidigen. Imkerkittel mit Schleier schützen sie. In Beine oder Füße wird sie trotzdem gestochen. Sie stellt die Rähmchen, die vorher mit einer Wachswabe bespannt wurden in den hinteren Teil des Stocks. Hier legt ihr Volk in den nächsten Wochen den Honigvorrat an. Weiter vorne im Bienenstock wird der Nachwuchs aufgezogen.