Grausames Ende eines Streits um ein Päckchen Tabak für fünf Euro: Das Opfer der Auseinandersetzung landete im Krankenhaus, der Täter in Untersuchungshaft. Nun sehen die Männer sich vor dem Landgericht wieder. Der eine ist Nebenkläger und Zeuge, der andere Angeklagter. In Handschellen wird der 40-Jährige aus der Untersuchungshaft vorgeführt. Dort sitzt er seit Juni. Vollgepumpt mit Methadon, einem starken Schmerzmittel und Alkohol hat er damals am Hauptbahnhof einen 51-Jährigen verletzt. Die Staatsanwaltschaft spricht von versuchtem Totschlag.
Es war gegen 21 Uhr, der 40-Jährige schlief auf dem Bahnhofsvorplatz, um ihn herum saßen Obdachlose und Punker und tranken. Als der Angeklagte wach wurde, vermisste er seinen Tabak, verdächtigte aus heiterem Himmel den 51-Jährigen des Diebstahl – und trat ihn in die Seite.
Das Opfer fiel um, der Angeklagte trat ein zweites Mal zu. Dieses Mal in Richtung Kopf. Die Freunde des 51-Jährigen hielten den Angreifer fest, alarmierten Polizei und Krankenwagen. Der vermisste Tabak fand sich später im Rucksack des Angeklagten.