„Mir war gar nicht bewusst, dass Finnland so jung ist“, sagte Niederwerrns Rathauschefin Bärmann, „normalerweise denkt man in Skandinavien ja an Monarchien.“ Auch Oliver Brust freute sich über die Spende an die Gadenbücherei.
Literatur gehört zum Nationalbewusstsein der Finnen einfach dazu, nicht nur das an Tolkien erinnernde Epos „Kalevala“. Jahrhundertelang war das „Land der tausend Seen“ Teil des Königreichs Schweden. In Schweinfurt rückten die finnischen „Hakkapeliten“, die „Haudraufs“, im Gefolge von Gustav Adolf ein, während des Dreißigjährigen Kriegs. Die aus dem hohen Norden hereingeschneite Reitertruppe soll an der verbündeten Reichsstadt besonders den Frankenwein geschätzt haben.
Der Name „Hakkapeliitta“ hat sich jedenfalls im ersten Pkw-Winterreifen der Welt erhalten: 1936 wurde der schneefeste Pneu von einer Firma aus der Stadt Nokia erfunden, die auch den gleichnamigen Handykonzern hervorgebracht hat. Von Anfang an zwischen Schweden und Russland umstritten, kam das strategisch bedeutsame Finnland 1809 an die Herrscher im nahen St. Petersburg. Bis zur Unabhängigkeit, die erst nach blutigen Bürgerkriegswirren zwischen „Weißen“ und „Roten“ anerkannt wurde.