
Saif Khazna hat eine ausgeprägt romantische Ader. „Ich liebe Kerzenlicht“, lacht der Syrer, der seit elf Monaten in Würzburg lebt. Beim heutigen „Einkauf“ im „Luftschloss“ hat er schöne Kerzenhalter gefunden. Außerdem besorgte der 46-Jährige Winterklamotten: Warme rosa Stiefelchen für die kleine Tochter, eine dicke dunkle Jacke für die Große, er selbst fand ebenfalls etwas gegen Wind und Wetter.
„Viele unserer Kunden haben einen Migrationshintergrund“, berichtet Michaela Keupp vom Organisationsteam des Umsonstladens, der seit knapp einem Jahr in der Grombühler Gutenbergstraße beheimatet ist. Diese Menschen könnten es sich nicht leisten, Geschirr, Accessoires oder Kleidung im Geschäft zu kaufen. Auch Saif Khazna hätte das, womit er heute seinen weinroten Trolley füllt, unmöglich im Laden erstehen können. Der anerkannte Flüchtling, der in Syrien Lkw fuhr, fand in Würzburg noch keine Arbeit. Er muss mit wenig Geld klarkommen: „Deshalb bin ich so dankbar, dass es den Umsonstladen gibt.“