Das Wolfsblut ist unruhig rund um das rauchende Lagerfeuer, der letzte, Vollmond erst wenige Tage her. Aufgeregt heulen und winseln die Huskys und Malamuten am Waldrand, weit oberhalb von Weipoltshausen, wo jetzt im Herbst das Gras bereits tundrafarben sprießt und die Sonne verwaschen an dem von arktisgrauen Wolken bedeckten Himmel steht.
Es ist nur ein kleines Camp, das sich hier, unweit des ehemaligen Truppenübungsplatzes Brönnhof, eingefunden hat – auf Einladung des Schlittenhundesportclubs Donau-Heuberg (SDH). Wer hierher kommt, mit Wohnmobil und Anhänger, sucht keinen Rummel. „Back to the roots“, zurück zu den Anfängen, heißt das Motto. Den Platz hat der Weipoltshäuser Nebenerwerbslandwirt Stefan Rödamer, einer der Hobbyfahrer, mit Lebensgefährtin Bettina Zink organisiert.
Ein verlängertes Wochenende lang werden hier Schlittenhunderennen trainiert. Mit frühmorgendlichen Ausfahrten, wenn der Boden und die Luft noch kühl sind, wie es die ausdauernden, kraftvollen Pelzträger im Geschirr lieben. Eine kleine überregionale Gemeinschaft von „Mushern“ hat sich hier eingefunden. Gefahren werden mangels Schnee statt Schlitten Hundewagen.