Kandidatin ist Feministin
Barrientos ist eine Feministin, ostsozialisiert. Sie erzählt, sie sei mit dem Bewusstsein aufgewachsen, dass Frauen und Männer völlig gleichwertig sind. Keine Frage sei das gewesen. „Und hier, in diesem Deutschland, stellt sich die Frage doch.“ Sie stehe „immer noch ratlos vor chauvinistischen Attacken“, weil sie ihr so fremd seien.
Mit 20 zieht sie um nach Ost-Berlin, bringt sich, fasziniert von den Liedern Victor Jaras und den Gedichten Pablo Nerudas, Spanisch bei, sucht Kontakt zu Chilenen, Kubanern und Nicaraguanern. Sie erzählt, da sei ihr Temperament nichts Besonderes gewesen. Sie beschreibt sich als neugierig auf Leute und andere Kulturen. Als Theaterkind habe sie „ein großes Verständnis dafür, dass die Welt bunt ist“.
Engagiert für Flüchtlinge
Jahrzehnte später, in Ochsenfurt, engagiert sie sich für Flüchtlinge. Sie nimmt eine sechsköpfige Familie aus Syrien auf. Den afghanischen Jungen, der im Juli 2016 Reisende in einem Regionalzug bei Würzburg mit der Axt angreifen wird, kennt sie vom Sehen.